Reisen: Kürzer, aber dafür öfter

Laut einer neuen Studie der Statistik Austria wird Reisen „zunehmend ein Grundbedürfnis“. Fast 70 Prozent der Österreicher treten mindestens eine Reise pro Jahr an. Dabei gilt: Die Menschen reisen kürzer als früher, aber öfter.

Mindestens einmal im Jahr - Urlaube und Reisen sind den Österreichern wichtig. Das bestätigte eine Studie der Statistik Austria, die Ende März vom Tourismusexperten Peter Laimer präsentiert wurde. Im Zeitraum von 1969 bis 2016 hat sich der Anteil der Österreicher, die mindestens eine Haupturlaubsreise (mit mindestens vier Nächtigungen) im Jahr antreten, von knapp 28 Prozent auf rund 60 Prozent mehr als verdoppelt. Zählt man Kurzreisen hinzu, liegt der Anteil sogar bei knapp 70 Prozent. Reisen sei zum Grundbedürfnis geworden, so Laimer.

Auslandtrips legen stärker zu

In rund 50 Jahren hat sich das Reisevolumen, also die Anzahl der Reisen pro Jahr, insgesamt von 2,4 Millionen auf 9,6 Millionen vervierfacht. Vor allem Auslandsreisen haben in diesem Zeitraum stark zugelegt (6,4 Millionen) und damit die Zahl der Inlandsreisen (3,2 Millionen) um das Doppelte überschritten. Laimer betonte weiters, dass sich vor allem die Reisetätigkeit von Personen, die über 50 Jahre alt sind, in diesem Zeitraum deutlich gesteigert habe.

Am liebsten mit dem Auto

Betrachtet man die Dauer der Sommerurlaube (Juli bis September) in den vergangenen zehn Jahren, so zeigt sich, dass kürzere Reisen (mit weniger als vier Nächtigungen) bei Österreichern immer beliebter werden. Obwohl lange Haupturlaubsreisen weiterhin den größten Teil am Volumen der Sommerurlaube der vergangenen zehn Jahre (4,4 Millionen) ausmachen, verzeichnen Kurzreisen einen wesentlich stärkeren Anstieg als lange. Das bestätige den Trend bei den Österreichern, kürzer, aber dafür öfter auf Reisen zu gehen, so Laimer.

Dabei zieht es die Österreicher weiterhin ins Ausland. An erster Stelle stehen die Nachbarländer Italien, Kroatien und Deutschland sowie Griechenland. Beliebtestes Verkehrsmittel bleibt dabei unverändert der Pkw, mit dem rund zwei Drittel der Sommerurlaubsreisen gemacht wird.

Sicherheit wird wichtiger

Die Österreicher setzen zudem zunehmend Wert auf Sicherheit, wie eine andere, gleichzeitig vorgestellte Studie zeigt. Die Untersuchung zum Reiseverhalten 2018 des ITM Krems im Auftrag von Corps Touristique Austria (CTA) führt an, dass die persönliche Sicherheit bei der Reiseplanung in den Vordergrund tritt. So ist im Vergleich zu vorherigen Untersuchungen „Sicherheit“ als Kriterium bei der Wahl des Urlaubsziels auf Platz zwei nach „Sauberkeit und Hygiene“ aufgerückt. Auch der wachsende Trend zu Pauschalreisen lässt ein stärkeres Bedürfnis nach Absicherung erkennen.

Sommerurlaube werden zudem breiter gestreut angetreten, als das in der Vergangenheit der Fall war. Die Haupturlaubszeit beschränkt sich nicht mehr auf die Hochsommermonate, sondern erstreckt sich heute auf den Zeitraum von Mai bis September.

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