Müllsammler auf einer Autobahn
APA/dpa/Arne Dedert
APA/dpa/Arne Dedert
Umwelt

Immer mehr Müll auf den Autobahnen

Fast 9.000 Tonnen Müll sind im letzten Jahr in Österreich auf oder neben den Autobahnen und Schnellstraßen gelandet – von der Getränkedose bis zum Kühlschrank auf dem Rastplatz. Diese Art der „Entsorgung“ schadet nicht nur der Umwelt. „Bedenklich“ sei, heißt es vom Autobahnbetreiber ASFINAG, dass die Menge jedes Jahr größer werde.

Genau habe die Menge des eingesammelten Mülls im letzten Jahr 8.700 Tonnen betragen, hieß es am Dienstag von der ASFINAG – achtlos weggeworfen und mitunter eine Gefahr.

„Gegenstände auf Fahrbahnen, und wenn es nur eine aufgewirbelte Zeitung ist, können Unfälle verursachen“, warnten die beiden Geschäftsführer Christian Ebner und Stefan Siegele in einer Aussendung.

Aufsammeln per Hand

Knapp ein Viertel des riesigen Müllbergs hätten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter händisch aufsammeln müssen. Hohe Kosten würden dabei vor allem die während der Fahrt „entsorgten“ Gegenstände verursachen. „Und in Summe kostete die Müllentsorgung im Vorjahr bereits mehr als 13 Millionen Euro“, sagte Ebner.

Jedes Jahr mehr

„Bedenklich“ sei, dass die jährlichen Müllmengen stark steigen. 2017 fielen in Summe etwa nur 6.760 Tonnen Müll an. „Das ist aber eben nur zum Teil mit dem gestiegenen Verkehrsaufkommen erklärbar“, sagte Siegele.

Auch wenn der größte Teil des Mülls ordnungsgemäß in dafür vorgesehenen Mistkübeln und Containern landet, kämpft die ASFINAG zusätzlich noch gegen eine Art „Mülltourismus“. Alles Mögliche vom Hausmüll bis zum Autoreifen und Bauschutt landen immer wieder immer wieder auf Rast-und Parkplätzen. Mitunter werden dort sogar Fahrräder, Kühlschränke, Bänke oder Türen abgestellt, die dann unter großem Aufwand entsorgt werden müssen.

„Müll-Hitliste“ nach Bundesländern

Insgesamt hat die ASFINAG laut Aussendung 51 Rastplätze und 87 Raststationen entlang der Autobahnen und Schnellstraßen zu betreuen. Mit der Aussendung lieferte der Autobahn- und Schnellstraßenbetreiber auch eine „Müll-Hitliste 2018 nach Bundesländern“ mit. An der Spitze steht Niederösterreich mit 1.700 Tonnen und 2,2 Mio. Euro Entsorgungskosten, gefolgt von der Steiermark mit 1.460 Tonnen und Kosten von 2,2 Mio. Euro und Oberösterreich mit 1.350 Tonne und 2,05 Mio. Euro.

Danach folgen Salzburg, Tirol, Kärnten, Vorarlberg mit 600, das Burgenland mit 570 und Wien mit 36 Tonnen Müll neben den Fahrbahnen und auf Rastplätzen und Entsorgungskosten zwischen 50.000 und 900.000 Euro. An alle diese Dinge möge man denken, so der sinngemäße Apell der ASFINAG, bevor man Abfälle aus dem Seitenfenster wirft oder Sperrmüll kostenfrei auf einem Parkplatz „entsorgt“.