Die Zahl der Reisenden im Personenverkehr lag 2018 bei 309,9 Mio. Fahrgästen – nach 290,6 Mio. im Jahr zuvor. Im Schnitt fuhren die Österreicherinnen und Österreicher 1.505 Kilometer mit dem Zug. Der Marktanteil der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) blieb groß. Sie beförderten rund 261 Mio. Fahrgäste, bei Mitbewerbern wie der Westbahn waren es knapp 49 Millionen, hieß es am Dienstag bei einer Pressekonferenz der Regierungsbehörde Schienen-Control.
„Niemand fährt so viel wie die Österreicher“, sagte die Leiterin der Schienen-Control, Maria-Theresia Röhsler. Nur in der Schweiz wird in Europa noch mehr Bahn gefahren. Grund für das vergleichsweise hohe Wachstum von 6,6 Prozent ist laut Röhsler primär das erweiterte Angebot im Nahverkehr rund um die Ballungsgebiete.
Mehrere Ursachen
Das zeigt sich auch in der errechneten durchschnittlichen Fahrtweite, diese verringerte sich gegenüber dem Jahr 2017 um knapp einen Kilometer auf 42,8 Kilometer. Als weitere Gründe liegen allerdings auch das hohe Verkehrsaufkommen auf den Straßen und begrenzte Parkmöglichkeiten in den Großstädten auf der Hand.
Keine deutliche Veränderung im Güterverkehr
Im Güterverkehr wurde 2018 ein geringeres Aufkommen verzeichnet, die Zahl der Streckenkilometer stieg allerdings. Es wurden knapp 118 Mio. Tonnen Güter auf der Schiene transportiert, die Verkehrsleistung stieg mit rund 23,7 Mrd. Kilometern gegenüber dem Jahr zuvor um rund ein Prozent an. Die Rail Cargo Austria hatte weiterhin den größten Marktanteil, der Anteil der Wettbewerbsbahnen bei den Nettotonnen stieg jedoch auf 33,3 Prozent. Insgesamt sind 39 Bahnunternehmen für den Güterverkehr zugelassen. Im Personenverkehr waren es im Vorjahr 16.
Die Schienen-Control kontrolliert als Regulierungsbehörde den freien Zugang zur Schiene zu angemessenen Preisen. Sie leitet auch Verfahren aufgrund von Beschwerden ein. Bei ihr ist auch die Agentur für Passagier- und Fahrgastrechte (apf) als Schlichtungsstelle angesiedelt.