2017 wurden sieben Personen auf einem Elektrorad getötet. Im ersten Halbjahr 2019 waren es zwei. Bis inklusive 4. August wurden heuer bereits sechs E-Bike-Fahrer bzw. -Mitfahrer getötet. Erst am Sonntagabend ereignete sich in Niederösterreich ein schwerer Unfall, bei dem zwei Kleinkinder starben. Ein Pkw hatte auf der B19 einen an ein Elektrofahrrad gekoppelten Anhänger erfasst, in dem die Mädchen – ein und vier Jahre alt – von ihrer Mutter transportiert worden waren.
Unfälle durch eigenes Fehlverhalten
Eine Analyse der Unfallhergänge bei den Getöteten zeige aber, dass es häufig Selbstverschulden sei, hieß es aus dem Innenministerium zur APA. Alle sieben getöteten E-Bike-Lenker verunglückten 2017 durch eigenes Fehlverhalten, etwa durch Unachtsamkeit, überhöhte Geschwindigkeit oder Alkoholisierung. Im Vorjahr verunglückten 13 der 17 getöteten E-Bike-Lenker durch ihr eigenen Fehlverhalten, vier durch Fremdverschulden anderer Verkehrsteilnehmer.
Höheres Verletzungsrisiko als bei normalen Rädern
Unfälle speziell mit E-Fahrrädern werden erst seit 2018 erhoben. Für 2019 liegen noch keine Verletztenzahlen vor. „Das Verletzungsrisiko bei E-Bikes ist höher als bei normalen Fahrrädern“, sagte Klaus Robatsch, Bereichsleiter Verkehrssicherheit beim Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV), im APA-Gespräch. Das habe viel mit dem Alter der Lenkerinnen und Lenker zu tun: E-Räder werden eher von älteren als von jüngeren Personen gefahren. Diese seien mit dem Gewicht der Räder und der Geschwindigkeit, die diese erreichten, oftmals überfordert, so Robatsch. Sportgeschäfte und ÖAMTC bieten inzwischen sogar E-Bike-Kurse an.
E-Bike-Flotte wächst kontinuierlich
Im Vorjahr wurden rund 150.000 elektrisch betriebene Fahrräder gekauft, über 600.000 rollen bereits auf den österreichischen Straßen. Und der Boom dürfte weiter anhalten. Vor zehn Jahren wurden erst 10.000 E-Bikes verkauft, 2018 waren es 150.000. Der Gesamtmarktanteil von E-Bikes stieg auf 33 Prozent.