Zahlungsterminal Bankomatkarte
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Wirtschaft

Kartenzahlungen seit 2010 verdoppelt

Bargeldloses Zahlen ist auch in Österreich weiter auf dem Vormarsch. 2018 gab es pro Kopf 96 Transaktionen. Das bedeutet eine Verdoppelung seit 2010. Österreich liegt damit noch vor Deutschland mit 60 Transaktionen pro Kopf. Das zeigt der „Global Payments Report 2019“ der Boston Consulting Group (BCG).

Betrachtet man alle bargeldlosen Zahlungen, so kamen die Österreicher auf 213 Transaktionen, zeigt der Bericht, der weltweite Zahlungsströme analysiert. „Die Österreicher bezahlen immer häufiger bargeldlos – nicht zuletzt durch vermehrten Onlinehandel und kontaktlose Bezahlmöglichkeiten. Unsere Zahlen zeigen einen langsamen, aber stetigen Mentalitätswandel der Österreicher in ihrem Bezahlverhalten“, sagte Holger Sachse, BCG-Partner und Leiter Retail Banking in Deutschland und Österreich.

Österreich liegt bei bargeldlosen Zahlungen EU-weit auf Rang 14 und weltweit auf Platz 21 von 58 Ländern. Vorreiter in diesem Bereich sind Hongkong (1.566), Singapur (831), Norwegen (550), Schweden (528) und Dänemark (509) sowie die USA (475). Am unteren Ende der Skala befinden sich Kolumbien (15), Indien (acht) und Vietnam (drei).

Kampf gegen Geldwäsche und Betrug

Weltweit steigen bargeldlose Transfers weiter, so BCG. Grund sind Entwicklungs- und Schwellenländer, wo immer mehr Verbraucher und Verbraucherinnen Zugang zu Bank- und elektronischen Zahlungsdienstleistungen erhalten. Regierungen begrüßen den Trend des bargeldlosen Zahlens, weil dadurch besser gegen Geldwäsche und Betrug vorgegangen werden kann.

Aufgrund neuer Anbieter sowie neuer Technologien geraten etablierte Anbieter wie Banken immer mehr unter Druck. „Um weiterhin erfolgreich zu sein, sollten etablierte Anbieter die Digitalisierung beschleunigen, das Angebot im Bereich E- und Mobile Commerce optimieren und die schnell wachsenden Entwicklungsmärkte erschließen“, sagt Michael Strauß, BCG-Partner und Koautor der Studie.

Vorreiter Skandinavien

Nordische Länder sind bei überregionalen Zahlungsmethoden im Vormarsch. Das Projekt P27, dessen Name für die 27 Millionen Menschen, die in Schweden, Norwegen, Dänemark und Finnland leben, steht, hat sich zum Ziel gesetzt, mit jeder Währung Konten schnell und einfach abzugleichen.

Durch Smartphone-Apps wie Swish in Schweden und Vipps in Norwegen gibt es bereits Erfolge. Die beiden sind auch Gründungsmitglieder der European Mobile Payment Systems Association (EMPSA), die in Europa gemeinsame Standards für Zahlungsdienste festlegt und ein Gegengewicht zu den US-amerikanischen Bezahldiensten wie Apple Pay, Google Pay, Mastercard und Visa schaffen will.