Autofahrer hinter dem Lenkrad
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Verkehr

Kärntner fahren am meisten mit Auto

In Wien und in Westösterreich wird deutlich weniger mit dem Auto gefahren als in den anderen Bundesländern, wie eine Analyse des Verkehrsclubs Österreich (VCÖ) zeigt. Die meisten Autokilometer legten im Vorjahr die Kärntnerinnen und Kärntner zurück.

Im Schnitt lenkten die Österreicherinnen und Österreicher über 16 Jahre für private Fahrten 6.530 Kilometer ein Auto, so die VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria. Bei den Kärtnerinnen und Kärtnern waren es durchschnittlich 7.935 Kilometer pro Person (über 16 Jahre) – noch vor den beiden Flächenbundesländern Niederösterreich (7.795 km) und Oberösterreich (7.300 km).

Auch im Burgenland und in der Steiermark wird laut VCÖ-Analyse mehr mit dem Auto gefahren als im Österreich-Schnitt. Am wenigsten fahren die Wienerinnen und Wiener mit dem Auto, die zum einen vom dichten „Öffi“-Netz profitieren würden und zum anderen aufgrund der besseren Nahversorgung in der Großstadt mehr Alltagswege zu Fuß erledigen können, so der VCÖ.

In Westösterreich wird weniger Auto gefahren

Auffallend ist, dass in den westlichen Bundesländern Salzburg, Tirol und Vorarlberg deutlich weniger mit dem Auto gefahren wird als in Ost- und Südösterreich. Tirol weist mit 6.380 Autokilometern pro Person nach Wien den zweitniedrigsten Wert auf, gefolgt von Vorarlberg (6.400 Kilometer) und Salzburg (6.440 Kilometer).

Jede Stadtgemeinde im Westen mit Bahn erreichbar

In den drei westlichen Bundesländern sei jede Stadtgemeinde mit der Bahn erreichbar, in den anderen fünf Bundesländern hingegen nur 136 von 173 Stadtgemeinden, so der VCÖ. „Dass in Österreich nicht einmal jede Stadtgemeinde mit der Bahn erreichbar ist, verdeutlicht den Aufholbedarf, sagte VCÖ-Experte Markus Gansterer. Die kommende Bundesregierung sei gefordert, die Infrastrukturpolitik endlich in Einklang mit den Klimazielen zu bringen“, so Gansterer.

Mängel bei Infrastruktur für Radverkehr

Große Mängel gebe es in den Regionen auch bei der Infrastruktur für den Radverkehr. Der VCÖ wies darauf hin, dass auch in den peripheren Regionen viele Autofahrten kurz seien, 40 Prozent seien sogar kürzer als fünf Kilometer. „Wenn die einzige Verbindung zwischen einer Siedlung und dem nahegelegenen Ortsgebiet eine Freilandstraße ist, dann werden auch Kurzstrecken mit dem Auto gefahren. Österreichs Regionen brauchen rasch ein zeitgemäßes Netz an Radwegen. Die kommende Bundesregierung ist gefordert, die Gemeinden und Regionen dabei finanziell viel stärker als bisher zu unterstützen“, sagte Gansterer.

Gerade die immer beliebter werdenden Elektrofahrräder haben großes Potenzial, die Autofahrten in den Regionen zu reduzieren. Wesentlich für eine klimaverträgliche Mobilität in den Regionen ist, die Zersiedelung zu stoppen und stattdessen die Ortskerne und die Nahversorgung zu stärken.

Erst am Donnerstag hatte der VCÖ darauf hingewiesen, dass der Autoverkehr in Österreich seit 2010 fast doppelt so viel gewachsen sei als im EU-Durchschnitt. In Österreich nahm laut VCÖ der Verkehr auf der Straße um 11,3 Prozent zu, in der EU im Schnitt um sechs Prozent.