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Chronik

Jahr mit vielen Wetterextremen

Das heurige Jahr hat in vielen Regionen Österreichs außergewöhnliche Wetterereignisse gebracht. Riesige Neuschneemengen zu Jahresbeginn, Hitze im Juni und Juli und Dauerregen im November.

Schon Anfang Jänner wurden durch enorm große Neuschneemengen viele Menschen auf Trab gehalten. Vom 2. bis zum 15. Jänner führte der oft anhaltende Schneefall an der gesamten Alpennordseite zu zahlreichen Problemen. Ganze Täler waren tagelang abgeschnitten. Die Lawinengefahr erreichte zum Teil die höchste Warnstufe. Die positive Seite: Viele Lawinenschutzbauten haben ihre bisher größte Bewährungsprobe bestanden.

Am 28. Februar gab es dann die höchste Temperatur, die je an einem Februar-Tag in Österreich gemessen wurde – mit frühsommerlichen 24,2 Grad in Deutschlandsberg (Steiermark) und in Güssing (Burgenland).

Kalter Mai

Ungewöhnlich kalt und regnerisch war dafür der Mai. Auf den Bergen fiel außerdem nochmals Schnee, und so ergaben sich zusammen mit den großen Winterschneemengen in einigen Regionen für das Vieh die spätesten bekannten Almauftriebstermine überhaupt. Auf dem Dachsteinmassiv etwa war es erst im Juli so weit, dass der Schnee auf den Almen ausreichend weggeschmolzen war.

Und das passierte, obwohl eines der wärmsten Jahre der Messgeschichte sich nun dem Ende neigt und obwohl der Juni sogar der absolut heißeste und sonnigste Juni in den Aufzeichnungen war – und auch der trockenste.

Trotz geringer Niederschläge gab es im Juni Hochwasser, und zwar am Inn in Tirol, nämlich durch die plötzlich sehr großen Schmelzwassermengen aus den Bergen. Warm war auch der Herbst: In Graz wurde am 21. Oktober mit sommerlichen 27,2 Grad ein neuer Oktober-Temperaturrekord gemessen.

Katastrophenalarm im November

Im November schließlich regnete es speziell im Süden Österreichs und in den Tauern über Wochen immer wieder, wodurch hier laut Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) zum Teil fünfmal so viel Regen und Schnee wie im Mittel zusammengekommen sind. Die Folge: Hochwasser und vor allem ungewöhnlich viele Muren, dazu auch Lawinen. In den Tauern, in Osttirol sowie in Ober- und Mittelkärnten wurde Katastrophenalarm ausgerufen. Zahlreiche Orte konnten in der Folge nur noch aus der Luft erreicht werden. Manche Gehöfte waren sogar bis weit in den Dezember hinein über den Straßenweg noch nicht erreichbar.