Überfüllter Altpapiercontainer
ORF.at/Christian Öser
ORF.at/Christian Öser
Umwelt

Anstieg bei Hausmüll durch Cov-Krise

Um bis zu ein Fünftel mehr Hausmüll ist in den vergangenen Wochen während der strengen Ausgangsbeschränkungen angefallen. Bald wird aber eine Normalisierung der Abfallströme erwartet.

Die Auswirkungen der Coronavirus-Krise machen auch vor dem Abfall nicht halt: Eine erste Bilanz des Verbands Österreichischer Entsorgungsbetriebe (VOEB) anlässlich der auslaufenden Ausgangsbeschränkungen hat ergeben, dass die Menge des Hausmülls um rund 15 bis 20 Prozent gestiegen ist, während beim Gewerbeabfall in den ersten Wochen Einbrüche um bis zu 80 Prozent verzeichnet wurden. Das berichtete der VOEB am Donnerstag.

Die österreichische Ressourcenwirtschaft als Teil der kritischen Infrastruktur geht davon aus, dass sich die Abfallströme wieder normalisieren werden bzw. sich bereits wieder dahingehend steigern. Das insbesondere durch die Wiederinbetriebnahme der Baustellen nach Ostern, womit rund 80 Prozent der gewohnten Mengen erreicht wurden, so der VOEB. Beim Gewerbeabfall ohne Gastronomie und Hotellerie haben sich die Mengen wieder auf rund 60 Prozent eingependelt.

Lieferungen machen mehr Müll

Beim Hausmüll ist die Zunahme infolge der Pandemie vor allem durch den Anstieg bei den Onlinebestellungen zu erklären, ein mehr an Verpackungsabfall war zudem durch Essenslieferungen zu verzeichnen. Womit neben den Restmülltonnen auch die Altpapiercontainer voller wurden.

Beim Gewerbeabfall hingegen reduzierte sich die gesammelte Menge in den ersten zwei bis drei Wochen um bis zu 80 Prozent, vor allem weil die Baustellen in ganz Österreich eingestellt wurden. Weitere Branchen sorgten für den immensen Rückgang, denn die Schließung von Handelsunternehmen, Gastronomie- und Tourismusbetrieben sowie der Produktionsstopp in der Industrie waren weitere Folgen der aktuellen Krise.

Herausforderung für Entsorger

Durch diesen Einbruch bei gewerblichen Abfällen gelang es, den gestiegenen Bedarf an Kapazitäten beim Hausmüll zu bewältigen. „Für die Unternehmen der Abfall- und Ressourcenwirtschaft stellte dies in den schwierigen Zeiten eine große Herausforderung dar, die aber gemeinsam gut gemeistert wurde“, bilanzierte VOEB-Präsident Hans Roth. Er dankte „40.000 Entsorgungshelden“ dafür, dass der Abfall pünktlich und verlässlich abgeholt wird. Was den Anstieg beim Hausmüll betrifft, so wies Roth auf die Wichtigkeit der Mülltrennung hin: Papier, Glas, Kunststoffe, Metalle und biogene Abfälle sollen ausschließlich in die dafür vorgesehenen Tonnen entsorgt werden.

Weiterhin sei auf Schutzausrüstung, Notfallpläne und das Einhalten der Abstandsregeln zu achten, so der VOEB, der mit über 250 Mitgliedsunternehmen zwei Drittel – gemessen am Umsatz bzw. an den Beschäftigten – der privaten österreichischen Entsorgungsbetriebe repräsentiert.