Eine Person schaufelt einen Weg frei.
ORF.at/Georg Hummer
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Wetter

Viel Schnee und Regen im Südwesten erwartet

Im Laufe des Wochenendes werden in Teilen von Süd- und Westösterreich große Schnee- und Regenmengen sowie Föhnsturm erwartet. Vor allem in Osttirol und Oberkärnten sowie auf dem Tiroler und Salzburger Alpenhauptkamm soll es ab Freitagnacht stark schneien bzw. in tiefen Lagen regnen.

Von der Silvretta über den Tiroler Alpenhauptkamm (Ötztaler Alpen, Stubaier Alpen, Brenner-Gegend, Tuxer Alpen, Zillertaler Alpen) bis zu den Salzburger Tauern sowie in Osttirol und Oberkärnten breitet sich heute Nacht kräftiger Schneefall aus. Besonders von den Stubaier Alpen bis zu den Karnischen Alpen gibt es bis Sonntagabend intensiven Dauerschneefall. 1,5 bis zwei Meter Neuschnee sind hier auf den Bergen zu erwarten, speziell südlich des Alpenhauptkamms schneit es stellenweise aber noch deutlich mehr, wie die ORF-Wetterredaktion prognostiziert.

Zum starken Schneefall kommt auf den Bergen stürmischer Südwind, der auf den Gipfel und Pässen teilweise Orkanstärke, also über 120 km/h, erreichen kann. Vereinzelt sind auch Windspitzen um 150 km/h möglich. Auch in manchen Tälern wird der Wind stürmisch mit Böen zwischen 70 und 100 km/h.

Warnung vor Schäden und Lawinen

Zu Vorsicht wird gemahnt: In den Tälern kann der nasse, schwere Neuschnee zu Schäden an Leitungen führen, Bäume können durch die Schneelast umstürzen und ihrerseits beschädigen und Straßen verlegen. Somit können Orte oder Täler vorübergehend auf dem Straßenweg nicht erreichbar sein. Dort, wo der Schneefall in Regen übergeht, sind kleinräumige Überflutungen möglich. Auch Hangrutsche oder Muren sind nicht ausgeschlossen.

Schnee in Salzburg
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Bereits am Donnerstag waren die Landeshauptstädte angezuckert, nun kommt im Südwesten starker Schneefall

Auf den Bergen steigt durch Neuschnee und Sturm die Lawinengefahr deutlich. Die Lawinenwarndienste rechnen in den kommenden Tagen mit einer kritischen Lawinensituation. Es wird damit gerechnet, dass spontan große oder sehr große Lawinen abgehen können. Der Tiroler Lawinenwarndienst warnte unter anderem, dass exponierte Teile von Verkehrswegen dadurch gefährdet sein könnten – mehr dazu in tirol.ORF.at.

ÖBB sperren Tauernbahnstrecke

Die ÖBB sperrten indes bereits am Freitag die Tauernstrecke von Spittal-Millstättersee bis Schwarzach/St. Veit. Wie die ÖBB mitteilten, würden die Witterungsverhältnisse „in dieser Situation keinen planmäßigen Bahnbetrieb“ erwarten lassen. Ebenfalls gesperrt wird die Strecke von Lienz über Sillian nach San Candido-Innichen. Ein Schienenersatzverkehr mit Bussen wird eingerichtet.

Fahrgäste sollen sich vor Reiseantritt unter Oebb.at oder beim ÖBB-Kundenservice unter 05/1717 informieren.

Der Betrieb der Tauernschleuse wird am Freitag ab 17.30 Uhr – so wie der Nahverkehr nach Mallnitz – ebenfalls eingestellt. Die Sperre gilt bis einschließlich Montag. „Betroffen sind alle Nah- und Fernverkehrsverbindungen sowie der Güterzugverkehr“, hieß es in der Aussendung. Am Freitag fuhr der Schienenersatzverkehr mit Bussen zwischen Bischofshofen und Spittal-Millstättersee.

Ab Samstag wird für die Fernverkehrszüge ein Schienenersatzverkehr mit Bussen ab Villach über Spittal-Millstättersee nach Bischofshofen fahren. Laut ÖBB bleibt die Strecke zwischen Spittal-Millstättersee und Lienz vorerst offen, auch die Bahnstrecke über den Brenner bleibt vorerst geöffnet.

Land Kärnten gab Wetterwarnung aus

Eine Wetterwarnung gab auch das Land Kärnten für das Lesachtal (Bezirk Hermagor) und das obere Mölltal (Bezirk Spittal/Drau) aus, wie Katastrophenschutzreferent Daniel Fellner (SPÖ) am Freitag nach einer Sitzung des Landeskrisenstabs mitteilte. Die Behörden stehen in erhöhter Bereitschaft. „Der massive Niederschlag wird besonders Oberkärnten betreffen, der starke Wind ist für Unterkärnten prognostiziert“, sagte Fellner.

Da aktuell auch die Massentests für den Bildungsbereich in Kärnten starten, bittet Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) nach Absprache mit den zuständigen Behörden die zum Test aufgerufenen Menschen in den betroffenen Gebieten, vorsichtig zu sein: „Wenn die Wetterlage zu gefährlich ist, bleiben Sie bitte zu Hause und machen einen neuen Termin für nächste Woche aus, denn Sicherheit geht vor.“ 100 Soldaten und mehrere Hubschrauber stehen in Kärnten jedenfalls in Bereitschaft. Das Land appelliert an die Bevölkerung, sich vorzubereiten – mehr dazu in kaernten.ORF.at.