Über einen Meter Schnee gab es in Reschina
Wilfried Küng
Wilfried Küng
Wetter

Schnee: Süden und Westen über Schnitt

Die Zwischenbilanz der bisherigen Schneefälle in Österreich fällt unterschiedlich aus: Der Süden und Westen liegen über dem Schnitt, der Osten darunter. In Vorarlberg und Tirol ist die Lawinengefahr nach zuletzt teils extremen Neuschneemengen weiter „groß“ (Stufe vier auf der fünfteiligen Skala).

Im Westen hat es laut Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) vor allem im Bereich des Alpenhauptkamms sowie in sehr tiefen Lagen überdurchschnittlich viel geschneit, in Obergurgl etwa 290 Zentimeter. In einem durchschnittlichen gesamten Winter sind es hier 223 Zentimeter, der aktuelle Wert liegt somit 30 Prozent über Mittel.

In Innsbruck fielen 84 Zentimeter, im „Durchschnittswinter“ sind es hier sonst insgesamt 74 Zentimeter. Auch in Bregenz hat es bereits mehr als in einem durchschnittlichen gesamten Winter geschneit: aktuelle Neuschneesumme 74 Zentimeter, Mittel 64 Zentimeter, somit liegt die Landeshauptstadt 15 Prozent über dem Schnitt. Für Feldkirch zeichnet sich sogar die größte Neuschneesumme seit mehr als 20 Jahren ab: Derzeit hält man dort schon bei 112 Zentimetern. „Im gesamten Winter 2012/13 waren es 112 Zentimeter, im gesamten Winter 1998/99 waren es 134 Zentimeter“, so die ZAMG.

Extreme Schneemengen in Osttirol und Oberkärnten

Extreme Schneemengen verzeichneten vor allem Osttirol und Oberkärnten. „Hier hat es in einigen Regionen bereits zwei- bis dreimal so viel geschneit wie im Mittel im gesamten Winter“, so die Meteorologen. In Kötschach-Mauthen liegt die Neuschneesumme bei 331 Zentimetern, sonst sind es im Schnitt insgesamt 110 Zentimeter – schon 200 Prozent über dem Mittel. In Lienz hält man aktuell bei 271 Zentimetern, in einem Durchschnittswinter sind es 65 Zentimeter, das bedeutet sogar 300 Prozent über dem Mittel – mehr dazu in tirol.ORF.at.

„Grundsätzlich gilt, dass in vielen Tälern Oberkärntens und Osttirols unterhalb von rund 1.000 Meter Seehöhe die von 1983 bis 2006 gültige Norm für Schneelast bereits vielfach überschritten ist, mit Ausnahme des Lesachtals. 2006 wurde die Norm erhöht, diese Werte sind noch nicht erreicht, teilweise ist man aber schon knapp dran“, sagte Gerhard Hohenwarter von der ZAMG in Klagenfurt. "In diesen Regionen solle man mit Statikern Rücksprache halten, besonders bei Flachdächern.

Lawinengefahr in Vorarlberg und Tirol

Von Sonntag auf Montag kamen in Vorarlberg noch einmal verbreitet 30 bis 50 Zentimeter Neuschnee hinzu. „Einzelne Wintersportler können Lawinen sehr leicht auslösen“, warnte Experte Andreas Pecl bei der Einschätzung der Situation für das westlichste Bundesland – mehr dazu in vorarlberg.ORF.at.

Die Situation in Tirol wurde vom Lawinenwarndienst als „heikel“ bezeichnet, vor allem im alpinen Schneesportgelände. Neuschnee und starker, stürmischer Nordwestwind würden für weitere Triebschneeansammlungen sorgen. „Lawinen können an vielen Stellen schon von einzelnen Wintersportlern ausgelöst werden“, wurde auch hier verdeutlicht – mehr dazu in tirol.ORF.at.

Osten unter Durchschnittswinter

Der Osten liegt in der Schneebilanz zur Mitte des meteorologischen Winters hingegen unter dem Normalbereich: In Wien etwa liegt auf der Hohen Warte die Summe der täglichen Neuschneemenge derzeit bei nur fünf Zentimetern. Im Mittel der vergangenen 30 Jahre schneit es hier in einem gesamten Winter 39 Zentimeter. Es gab in der Bundeshauptstadt also bisher nur 13 Prozent der Schneemenge eines ganzen Durchschnittswinters.

Bis Mitte der Woche schneit und regnet es kaum bis gar nicht, prognostizierte die ORF-Wetterredaktion. Richtung Wochenende kann es dann wieder zu schneien bzw. in tiefen Lagen zu regnen beginnen. Der Schwerpunkt der Niederschläge liegt dabei im Süden.