Wirtschaft

Berichte: „Kaufhaus Österreich“ vor Aus

Die Onlineplattform „Kaufhaus Österreich“ sollte die Onlineshops heimischer Händler besser auffindbar machen und Menschen zum Onlinekauf bei regionalen Firmen bewegen. Anfang Dezember ging die Seite online, jetzt soll sie aber schon wieder vom Netz genommen werden.

Wie „Standard“ und „Kurier“ unter Berufung auf das Onlineportal Der Börsianer berichten, soll das von Wirtschaftsministerium und Wirtschaftskammer ins Leben gerufene Portal „Kaufhaus Österreich“ in der jetzigen Form nicht mehr weitergeführt werden. Laut Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) sollte es heimischen Händlern im Kampf gegen Amazon, Zalando und Co. unter die Arme greifen, doch von Anfang an hagelte es Kritik.

Viel Kritik an 627.000-Euro-Projekt

Onlineabfragen von Produkten würden ins Leere gehen, Links nicht funktionieren, die Suche nach Kategorien und Geschäften unbrauchbare Ergebnisse liefern, lauteten die Reaktionen von Benutzerinnen und Benutzern sowie teilnehmenden Händlern. Auf Unverständnis bei der Opposition stieß das Projekt auch deshalb, weil es in Summe 627.000 Euro gekostet hatte.

Nur noch Firmenverzeichnis?

Nun wird die Website laut den Medienberichten in der derzeitigen Form vom Netz genommen. Grund sei neben der schlechten Nutzbarkeit, dass das Wirtschaftsministerium keinen kommerziellen Marktplatz betreiben dürfe. Geplant sei, die Seite künftig nur noch als Firmenverzeichnis weiterzuführen, schreibt Der Börsianer. Eine offizielle Bestätigung dafür gibt es nicht.

Die Internetdomain des virtuellen Kaufhauses gehört dem Wirtschaftsministerium, dieses ist auch für den Betrieb der Website zuständig. Darüber hinaus wird das Ministerium neben der Wirtschaftskammer als Medieninhaber der Plattform geführt. Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer brachte vor Weihnachten auch die Möglichkeit einer „Challenge“ für Start-ups zur Verbesserung des Portals ins Spiel. Seither hat man aber nichts mehr davon gehört.