Wirtschaft

Inflation auf 0,8 Prozent gesunken

Die Teuerung in Österreich hat sich zu Beginn des Jahres deutlich abgeflacht. Betrug die Inflation im Dezember noch 1,2 Prozent, lag der Wert im Jänner nur mehr bei 0,8 Prozent. Ursache dafür sind günstigere Nahrungsmittel, hieß es am Dienstag von der Statistik Austria.

Im Dezember hatten sich die Nahrungsmittel noch um 3,1 Prozent verteuert. „Inflationsraten von weniger als einem Prozent hatten wir zuletzt im Mai 2020 und über mehrere Monate in den Jahren 2015 und 2016“, sagte Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas. Ohne teures Wohnen hätte die Inflation nur 0,4 Prozent betragen.

Die Preise für Wohnung, Wasser, Energie stiegen im Schnitt um 2,1 Prozent und erwiesen sich damit als stärkste Preistreiber im Jahresvergleich. Mieten erhöhten sich durchschnittlich um 5,4 Prozent. Die für Eurozonen-Vergleiche ermittelte Harmonisierte Inflationsrate (HVPI) für Österreich betrug 1,0 Prozent.

Grafik zur Inflation im Jänner 2021
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: Statistik Austria

Brot, Fleisch und Gemüse wurden billiger

Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke wurden hingegen im Schnitt um 1,1 Prozent billiger und beeinflussten damit die Inflation maßgeblich. Fleisch, Brot, Milch, Käse und Eier sowie Gemüse wurden günstiger.

Abgesehen vom Essen musste man auch an den Zapfsäulen weniger bezahlen als vor einem Jahr. Diesel verbilligte sich um 11,6 Prozent, Superbenzin wurde 10,7 Prozent günstiger. Generell zeigen die Energiepreise gerade nach unten: Haushaltsenergie verbilligte sich durchschnittlich um 0,5 Prozent, vor allem aufgrund stark gesunkener Heizölpreise, die sich im Schnitt um mehr als ein Fünftel vergünstigten.

Die Preise für feste Brennstoffe und Fernwärme gingen um 2,0 Prozent bzw. um 0,9 Prozent zurück. Allerdings verteuerte sich Strom mit 5,2 Prozent deutlich, Gas mit 0,2 Prozent hingegen kaum.

Lockdown wirkt sich aus

Die staatlich angeordnete Schließung der Geschäfte aufgrund der Pandemie im gesamten Jänner hatte auch Auswirkungen auf die Preisentwicklung. Bekleidungsartikel verteuerten sich durchschnittlich um 2,3 Prozent, Schuhe um 1,6 Prozent. „Verantwortlich für diesen Anstieg war der schwächere saisonale Effekt des Winterschlussverkaufs. Aufgrund geschlossener Filialen des Bekleidungshandels konnte dieser nicht wie in den Vorjahren gewohnt stattfinden, sondern musste sich auf Preisnachlässe online angebotener Waren beschränken“, erläutert die Statistik Austria.

Die Behörde hat ihre Berechnungsmethode aufgrund der Schließungen großer Teile der Wirtschaft erneut angepasst. Die Preisausfälle im Jänner betrafen, so wie im Dezember 2020, den Handel, die Bereiche Kultur, Unterhaltung, Freizeit, Sport, körpernahe Dienstleistungen sowie die Gastronomie mit Ausnahme gelieferter bzw. abholbereiter Speisen und Getränke. Erneut seien Methoden angewendet worden, um Erhebungsausfälle zu kompensieren bzw. um deren Einfluss auf die Inflationsrate zu begrenzen.