Wirtschaft

Am Sonntag ist Equal Pension Day

Am Sonntag ist wieder Equal Pension Day – der Tag, an dem Männer bereits so viel Pension erhalten haben wie Frauen erst mit Jahresende. Im Schnitt bekommen diese um über 40 Prozent weniger. Diese Schere schließt sich nur äußerst langsam.

Frauen haben durchschnittlich monatlich um 851 Euro – oder 41,6 Prozent – weniger Pension zur Verfügung als Männer, die Differenz wird nur sehr langsam kleiner. Wie Berechnungen der Stadt Wien für den Städtebund anhand von Statistiken der Pensionsversicherung ergaben, hat sich der Tag heuer im Vergleich zum Vorjahr nur um einen nach hinten verschoben, also aus Sicht der Frauen „verbessert“. Seit 2015, als die Berechnung das erste Mal vorgenommen wurde, sind es sechs Tage – also nicht einmal einer pro Jahr.

Große Unterschiede zwischen Bundesländern

Große Unterschiede gibt es zwischen den Bundesländern. Wien ist das einzige, in dem der Stichtag in den September (6.9.) fällt, in Kärnten fällt er auf den 5. August. In allen anderen Ländern fällt er aktuell in den Juli: in Salzburg auf den 30., in Niederösterreich den 29., im Burgenland auf den 26., in der Steiermark auf den 25. Juli, in Tirol auf den 21., in Oberösterreich auf den 13. und in Vorarlberg als Schlusslicht auf den 8. Juli.

Differenz wird kaum merklich kleiner

Im Vergleich zum Vorjahr haben sich Wien und das Burgenland um drei Tage verbessert, alle anderen Länder nur um einen Tag. Im Vergleich zu 2015 rutschte der Stichtag in Wien um 16 Tage nach hinten, im Burgenland um elf und in Niederösterreich um acht Tage. Schlusslicht ist Tirol mit einer Verbesserung um nur zwei Tage.

Mehrere Einflussfaktoren

Für die Pensionslücke von 41,6 Prozent machen die Autoren der Untersuchung mehrere Gründe aus. So haben Frauen im Schnitt zehn Beitragsjahre weniger als Männer, größtenteils verursacht durch betreuungsbedingte Erwerbsunterbrechungen. Frauen haben zwar ein um fünf Jahre niedrigeres gesetzliches Antrittsalter, das tatsächliche Antrittsalter unterscheidet sich aber nur durch zwei Jahre.

Männer gingen im Vorjahr durchschnittlich mit 61,3, Frauen mit 59,3 Jahren in Pension. Dazu kommt die Lohnschere, die sich auch in der Pension auswirkt: Frauen verdienen in Österreich in Vollzeit um 18,3 Prozent weniger als Männer und sie arbeiten außerdem oft in schlechter bezahlten Branchen.