Bildung

Strengere Regeln an Schulen ab Dienstag

An den Schulen sind in den kommenden beiden Wochen keine Schulveranstaltungen wie etwa Exkursionen und Wandertage erlaubt. Außerdem gilt ab Dienstag eine FFP2-Maskenpflicht auch für Volks- und Unterstufenschüler mit Ausnahme des eigenen Sitzplatzes – sollte keine Maske verfügbar sein, kann auch ein Mund-Nasen-Schutz (MNS) getragen werden.

Bisher war für die jüngeren Kinder auch ein Mund-Nasen-Schutz ausreichend. Außerdem durfte dieser auch in der eigenen Klasse (nicht nur am Sitzplatz) abgenommen werden. Das geht aus einer Info des Bildungsministeriums an die Schulen hervor. Für die Oberstufen und Polytechnischen Schulen gilt bereits eine durchgehende FFP2-Maskenpflicht – also auch im Unterricht.

Sollte allerdings keine FFP2-Maske verfügbar sein, kann an Volksschulen und Unterstufen auch ein Mund-Nasen-Schutz (MNS) getragen werden, hieß es Montagnachmittag aus dem Bildungsministerium. Das werde den Schulen in einer weiteren Info auch mitgeteilt. Für die älteren Jugendlichen bleibt das durchgehende Tragen einer FFP2-Maske aber jedenfalls verpflichtend.

Testpflicht für alle außer Genesene

Außerdem dürfen keine Externen wie etwa Vereine an die Schulen kommen. Elternsprechtage und Konferenzen müssen digital stattfinden oder verschoben werden. Außerdem müssen nicht mehr nur ungeimpfte Schülerinnen und Schüler dreimal wöchentlich einen CoV-Test absolvieren (davon mindestens ein PCR-Test). Auch für die geimpften gilt wieder eine Testpflicht – ausgenommen sind wie bisher nur die genesenen Kinder und Jugendlichen, da bei ihnen auch ohne neue Infektion die Tests noch anschlagen können.

Neue Regeln gelten zwei Wochen

Diese Regeln gelten ab Dienstag bis zum 27. November. Der Montag ist noch ein Übergangstag (in Wien und Niederösterreich ist er wegen des Landesfeiertags schulfrei). Damit ist die von der CoV-Kommission ursprünglich für diese Woche vorgenommene Einordnung der drei Bundesländer Oberösterreich, Niederösterreich und Tirol in die Risikostufe drei bzw. der anderen Länder in Stufe zwei obsolet. Für ganz Österreich gelten jetzt Regeln, die großteils der Stufe drei entsprechen, zum Teil aber noch darüber hinausgehen (Testpflicht auch für Geimpfte, FFP2-Pflicht außer am Sitzplatz auch an Volksschulen und Unterstufen).

Am 29. November sollen nach dem derzeitigen Plan die Schulen wieder in den bisherigen Betrieb zurückkehren. Dann müssen nur noch die ungeimpften Schüler testen, außerdem gelten die Regeln anhand der jeweiligen für das Bundesland festgelegten Risikostufe.

Zwei PCR-Tests pro Woche für Ungeimpfte

Allerdings werden mit diesem Zeitpunkt die PCR-Tests ausgeweitet. Dann müssen die ungeimpften Schülerinnen und Schüler – wie jetzt schon in Wien – nicht nur einen, sondern zwei PCR-Tests pro Woche absolvieren. Gleiches gilt auch für das Lehrpersonal: Ungeimpfte Pädagoginnen und Pädagogen müssen dann zwei PCR-Tests pro Woche machen, für geimpfte wird das Angebot dazu geschaffen. Anders als bisher dürfen die Lehrerinnen und Lehrer auch an den Schulen testen.

Abseits des Schulbetriebs gilt für Kinder und Jugendliche: Kinder bis zum vollendeten zwölften Lebensjahr sind von den Lockdown-Bestimmungen ausgenommen. Für Kinder zwischen zwölf und 15 Jahren wird der „Ninja-Pass“ aus der Schule dem 2-G-Nachweis gleichgestellt. Sie können damit also die Gastro besuchen oder im Verein Sport betreiben – ist der Pass für die Woche vollständig ausgefüllt, gilt er auch am Wochenende. Einschränkung: Einzelne Bundesländer (oder auch Vereine) dürfen strengere Regeln festlegen.

Gewerkschafter für Offenhalten

Der oberste Lehrergewerkschafter Paul Kimberger (FCG) befürwortet trotz der „erschreckenden Dynamik“ des Infektionsgeschehens das Offenhalten der Schulen. Immerhin wären Alternativen wie Distance-Learning und Schichtbetrieb nicht ohne diverse Kollateralschäden möglich, wie er gegenüber der APA sagt. „Wir werden alles tun, um weiterhin Präsenzunterricht möglich zu machen, wenn auch unter erschwerten Bedingungen.“

Die verschärften Sicherheitsmaßnahmen wie die Ausweitung der Maskenpflicht und zusätzliche PCR-Tests befürwortet der Chef der ARGE Lehrer in der GÖD. Auch dass Geimpfte nun wieder mittesten müssen, sei angesichts der steigenden Zahl von Impfdurchbrüchen gut.

„Wir brauchen aber auch unterstützende Maßnahmen von außen“, appellierte er nicht nur an Schülerinnen und Schüler, sondern auch an deren Familien, die Impfangebote wahrzunehmen und an Lehrerinnen und Lehrer, sich Booster-Impfungen zu holen. Er hoffe, dass all diese Maßnahmen zügig einen Effekt haben werden. „Wenn die Lage sich nicht zu entspannen beginnt, wird man allerdings über weitere Maßnahmen beraten müssen.“