Kunden im Einkaufszentrum
APA/Erwin Scheriau
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Wirtschaft

Geschäfte ausnahmsweise geöffnet

Die heimischen Händler dürfen aufgrund einer Ausnahmeregelung an diesem Sonntag öffnen. Die einmalige Sonderregelung gilt aber nicht für Supermärkte und Drogerien. Handelsforscher rechnen mit einem Zusatzumsatz von 150 Millionen Euro.

Aufgrund des Lockdowns ist der stationäre Handel heuer um drei Einkaufssamstage im Advent und den traditionell starken Marienfeiertag umgefallen. Der offene Sonntag vor Weihnachten wird aber nur einen Bruchteil des Lockdown-Umsatzausfalls ausgleichen können.

Handelsforscher der Uni Linz rechnen mit einem Zusatzumsatz von 150 Millionen Euro. Der Umsatz am verkaufsoffenen Sonntag ist laut Schätzungen mit einem Freitag, aber nicht mit einem Samstag in der Adventzeit vergleichbar. Der Handelsverband erwartet, dass der „goldene Sonntag“ rund 120 Millionen Euro Umsatz in die Kassen spült.

Beschäftigte, die sich freiwillig für diesen Tag melden, verdienen das Doppelte und bekommen einen extra freien Tag. Ein Türöffner für die generelle Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten soll der Ausnahmesonntag nicht werden. Die Gewerkschaft lehnte weitere Sonderregelungen für die Sonntagsöffnung ab.

200.000 Einkaufswillige in Wien erwartet

In der Bundeshauptstadt rechnet die Wiener Wirtschaftskammer damit, dass rund 220.000 Einkaufswillige unterwegs sein werden. Für Gedränge in den Einkaufsstraßen dürfte gesorgt sein. Die Parademeile des Handels wird wohl wieder die Mariahilfer Straße sein.

Linie D Ring Stadiongasse Fahrtrichtung Hauptbahnhof Ost
Wiener Linien / Helmer
Die Wiener Linien verstärken am Sonntag – wie auch schon am Samstag – ihren Betrieb

Wiens längste Einkaufsstraße wird am Sonntag tagsüber komplett für den Verkehr gesperrt. Autos, aber auch Fahrräder und Roller dürfen nicht durch die Fußgängerzone fahren. Die Wiener Linien verstärken am Sonntag ihren Betrieb. Sie setzen auf allen U-Bahn-Linien mehr Züge ein. Auch die Badner Bahn fährt in kürzeren Intervallen – mehr dazu in wien.ORF.at.

Nicht alle öffnen, die auch dürften

Die steirische Wirtschaftskammer rechnet damit, dass zumindest 20 Prozent der Steirer vom einkaufsoffenen Sonntag Gebrauch machen werden. Offen haben werden aber vermutlich nicht alle Geschäfte, die auch dürften. Die Gewerkschaft GPA rechnet mit rund einem Drittel aller Geschäfte – mehr dazu in steiermark.ORF.at.

In Vorarlberg geht die Wirtschaftskammer hingegen davon aus, dass weit mehr als die Hälfte jener, die öffnen dürfen, auch wirklich aufsperren – mehr dazu in vorarlberg.ORF.at.

Ester Einkaufstag nach dem Lockdown in OÖ
ORF/sk
In der oberösterreichischen Landeshauptstadt dürfte die Landstraße wieder gut gefüllt sein

Auch in Oberösterreich rechnen die Händlerinnen und Händler mit einem regen Andrang. Wenngleich dieser wohl weniger stark ausfallen dürfte als am Samstag, so die Vermutungen – mehr dazu in ooe.ORF.at.

Ein starker Andrang auf die Geschäfte wurde für Samstag auch aus Niederösterreich gemeldet. Im ganzen Bundesland wurde von vollen Parkplätzen und Geschäften berichtet. Gefragt waren etwa Spielwaren, Bücher oder Gutscheine – mehr dazu in noe.ORF.at.

Samstag brachte 380 Millionen Euro Umsatz

Der Samstag brachte dem Handel in ganz Österreich einen geschätzten Umsatz von rund 380 Millionen Euro. Diese Zwischenbilanz zog der Handelsverband nach Ladenschluss. „Insgesamt wird der heimische Handel am vierten Adventwochenende mit dem ersten verkaufsoffenen Sonntag seit der Fußballeuropameisterschaft 2008 rund 500 Millionen Euro erwirtschaften. Das entspricht mehr als acht Prozent der gesamten Dezember-Umsätze im österreichischen Handel“, so Handelsverband-Präsident Stephan Mayer-Heinisch.

Passanten in der Grazer Innenstadt
APA/Erwin Scheriau
Der Einkaufssamstag sorgte bereits in ganz Österreich für volle Einkaufsstraßen und Shoppingcenter

Allerdings könne auch ein „Super-Einkaufswochenende bei Weitem nicht die Umsatzverluste von 20 Lockdown-Tagen kompensieren“. Laut der Branchenvereinigung florierte vor allem der Handel mit Lebensmitteln, Spielzeug, Bekleidung, Kosmetik, Elektronik und Büchern. Auch viele Möbelhäuser waren gut besucht.

Demos tagsüber verboten

Damit das Einkaufserlebnis möglichst ungestört verläuft, ist das für Sonntagabend geplante Lichtermeer zum Gedenken an die in Österreich an Covid-19 verstorbenen Menschen auf 19.00 Uhr verschoben worden. Mehr als 40 Organisationen unterstützen die Aktion inzwischen – mehr dazu in wien.ORF.at.

Schon am Samstag waren in der Wiener Innenstadt Demos gegen die CoV-Maßnahmen verboten worden, um das Geschäftstreiben nicht zu behindern. Manche Demonstrantinnen und Demonstranten durchbrachen jedoch die Absperrungen – mehr dazu in wien.ORF.at.