Gesundheit

90 Prozent sehen Gesundheitsrisiken am Arbeitsplatz

Neun von zehn Erwerbstätigen begegnen am Arbeitsplatz mindestens einem psychischen und bzw. oder körperlichen Risikofaktor. Das geht aus einer 2020 durchgeführten Befragung der Statistik Austria hervor.

86 Prozent aller Erwerbstätigen und damit rund 3,7 Millionen Menschen sind von der Thematik betroffen. Acht von zehn sehen sich mit mindestens einem körperlichen, sechs von zehn mit mindestens einem psychischen Risikofaktor konfrontiert. Rund 13 Prozent aller jemals Erwerbstätigen berichteten über eine durch die Arbeit bedingte Gesundheitseinschränkung, 3,5 Prozent hatten im Jahr zuvor mindestens einem Arbeitsunfall.

Augenbelastung am häufigsten

Häufigstes körperliches Gesundheitsrisiko sei eine starke Anstrengung der Augen – 37,3 Prozent der Erwerbstätigen sind betroffen. Neben starker Augenbelastung fanden sich auch sich wiederholende Handbewegungen und schmerzhafte Arbeitshaltungen (rund ein Drittel sind jeweils betroffen) sowie das Hantieren mit schweren Lasten (rund ein Viertel sind betroffen) unter den häufigsten körperlichen Risikofaktoren.

Mit über 90 Prozent Betroffenen waren Erwerbstätige in der Landwirtschaft am stärksten körperlichen Risiken ausgesetzt, dicht hinter ihnen rangierten Erwerbstätige im Bauwesen und in der Abfallentsorgung bzw. Wasserversorgung.

Risiko für psychisches Wohlbefinden

38,3 Prozent klagten über starken Zeitdruck bzw. Arbeitsüberlastung. Fast ebenso viele (34,4 Prozent) gaben an, Umgang mit schwierigen Personen gehabt zu haben. Von psychischen Risikofaktoren waren besonders personenbezogene Dienstleistungsberufe betroffen – mindestens einem solchen Faktor waren 74 Prozent der im Gesundheitswesen, ebenso wie 68 Prozent der im Erziehungswesen und 65 Prozent der im öffentlichen Dienst Tätigen ausgesetzt.

Von 13,4 Prozent aller jemals erwerbstätigen Personen, die über mindestens ein arbeitsbedingtes Gesundheitsproblem klagten, nannte rund ein Drittel Rückenprobleme, ein Fünftel Probleme mit Nacken, Schultern, Armen oder Händen und 14 Prozent Probleme mit Hüften, Beinen oder Füßen. Sieben Prozent nannten außerdem Depressionen, rund fünf Prozent Stress.

Arbeitsunfälle: Männer häufiger betroffen

3,5 Prozent bzw. 163.400 Erwerbstätige berichteten, im Jahr vor der Befragung mindestens einen Arbeitsunfall gehabt zu haben. Mit sieben von zehn Opfern waren Männer deutlich öfter von Arbeitsunfällen betroffen als Frauen.