Chronik

Rufe nach generellem Feuerwerksverbot

Trotz des grundsätzlichen Verbots privater Feuerwerke werden jedes Jahr Millionen mit Feuerwerkskörpern umgesetzt – und jedes Jahr wird über die Sinnhaftigkeit debattiert. Mittlerweile wollen mehrere Supermärkte keine Pyrotechnikartikel mehr verkaufen, es gibt Rufe nach einem generellen Verbot.

Die Stadt Salzburg hatte bereits im November bekanntgegeben, dass private Feuerwerke zu Silvester heuer nicht erlaubt sein werden. Geben wird es nur das große „offizielle“ Feuerwerk. Begründet wurde das Verbot laut städtischem Informationszentrum mit Lärm, Luftverschmutzung durch Rauchgase, Feinstaub und Müll, einem insgesamt „miesen ökologischen Fußabdruck“.

In Kärnten gibt es keine einheitlihe Regelung. Villach erlaubt etwa private Feuerwerke nicht, in Klagenfurt bleiben sie dagegen erlaubt. Grundsätzlich appelliert das Land an die Eigenverantwortung der Kärntnerinnen und Kärntner – mehr dazu in kaernten.ORF.at. In Vorarlberg ginbt es zumindest (zeitliche) Einschränkungen.

Supermarktketten ziehen mit

Aus ähnlichen Gründen wollen auch immer mehr Supermarktketten keine Pyrotechnikartikel mehr verkaufen bzw. den Verkauf auslaufen lassen. In allen Spar-Filialen, Interspar-Hypermärkten, Maximärkten sowie bei den meisten selbstständigen Spar-Einzelhändlern werde es ab heuer keine Feuerwerkskörper mehr verkaufen. „Raketen und Böller lassen Tiere leiden, belasten durch Feinstaub unsere gute Luft, verunreinigen unsere Böden und verletzen zahlreiche Menschen“, sagte Vorstand Markus Kaser.

Auch die Diskonter Lidl und Penny bieten keine Raketen und Böller an. Lidl betonte in einer Aussendung, dass man das schon seit 2016 nicht mehr tue. Der Diskonter Hofer hatte schon im April angekündigt, den Verkauf von Pyrotechnik nach Ende der vertraglichen Abnahmeverpflichtungen ab 2022 komplett einzustellen.

Große Zustimmung von Tierschützern

Zustimmung kam von der Tierschutzorganisation Vier Pfoten. Sie forderte am Dienstag ein österreichweites permanentes Böllerverbot. „Es ist jedes Jahr ein schrecklicher Stress für ganz viele Haustiere, aber natürlich auch für Vögel und andere Wildtiere“, begründete Veronika Weissenböck von Vier Pfoten den Appell. Vor der "wohl unvermeidlichen“ fünften Coronavirus-Welle sollten Menschenansammlungen außerdem nicht zusätzlich gefördert werden, so Weissenböck.

Im Ortsgebiet gilt in Österreich grundsätzlich ein Verbot von Raketen und Böllern, die Kommunen können dieses aber mit einer Ausnahmeregelung aufheben. Im Vorjahr fiel Silvester in einen Lockdown inklusive Ausgangsbeschränkungen. Vier Pfoten appellierte, das Verbot sofort zu erlassen, um unnötige Böller-Käufe zu vermeiden. „Wir brauchen keinen Fleckerlteppich von unterschiedlichen Bestimmungen. Wir fordern stattdessen von der Regierung ein klares Bekenntnis zu Tier- und Umweltschutz“, sagte Weissenböck.