Frau niest in freier Natur
Getty Images/iStockphoto/Antonioguillem
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Gesundheit

Allergie im Winter: Die Purpurerle ist schuld

Pollenallergikerinnen und -allergiker mögen es bemerkt haben: Seit den Weihnachtsfeiertagen steigt wieder der Taschentuchverbrauch. Das ungewöhnlich milde Wetter ließ die Purpurerle austreiben und sorgte heuer außerhalb der üblichen Saison für Niesen, Tränen und Jucken.

Die Purpurerle oder auch Spaeth-Erle wird zum Glück für die Leidtragenden nicht in großem Stil angebaut, sondern eher von Hobbygärtnerinnen und -gärtnern. Daher fällt auch die Belastung nur lokal begrenzt im Umfeld der Pflanze aus.

Die Kreuzung ist zwar dafür bekannt, um die Weihnachtszeit zu blühen. Dennoch ist die Belastung heuer „stärker als normalerweise“, so der Leiter des österreichischen Pollenwarndiensts, Uwe E. Berger, zu ORF.at. Die Purpurerle sei eine Frühblüherin, „sie beginnt ab einem gewissen Temperaturkonsum zu blühen“. Die Belastung durch sie sei sehr schwer vorherzusagen. „Wir sehen das aber in unserem Pollentagebuch, in dem die Menschen über ihre Beschwerden Buch führen können“, so Berger.

Warme Kanarenluft Ende Dezember

Die Ursache der ungewöhnlichen Pollenbelastung zum Jahreswechsel liegt in der derzeitigen Rekordwärme in Österreich. Zuletzt gab es laut ORF-Wetterredaktion drei Tage in Folge, an denen bisherige Temperaturhöchstwerte übertroffen wurden. Auch in anderen Teilen Europas fielen um den Jahreswechsel herum die Wärmerekorde, darunter in Frankreich, Großbritannien, Deutschland, Tschechien und Kroatien.

Hier verursachte überall sehr warme Luft von den Kanaren außergewöhnliche Temperaturen. In Österreich liegen die Temperaturen derzeit gar rund zehn Grad über den normalen Werten für die Jahreszeit. Selbst auf den Bergen gibt es momentan keinen Frost.

Kurze Verschnaufpause in Sicht

Doch Abhilfe zumindest gegen die Purpurerle ist in Sicht. „Die Belastung sollte noch bis Ende der Woche anhalten“, so Berger. Die warme Phase dauert noch am Montag und Dienstag an, bis zu 15 Grad sind möglich. Am Mittwoch stellt sich das Wetter um, eine Kaltfront überquert Österreich. „Spätestens ab Donnerstag sollte es kaum noch Belastungen geben.“

Das bedeutet aber nur eine vorübergehende Verschnaufpause für Allergiegeplagte: Die Blüte der Hasel steht bald an, in den Föhngebieten kann sie bereits in den kommenden Wochen zu Beschwerden führen. Spätestens im Februar fängt die Hasel dann auch breitflächig zu blühen an.