Ein Schild mit der Aufschrift „Achtung Lawinengefahr“ in tief verschneiter Landschaft
APA/EXPA/Stefanie Oberhauser
APA/EXPA/Stefanie Oberhauser

Lawinen hielten Retter in Atem

Am Sonntag gingen in mehreren Bundesländern Lawinen ab. In Niederösterreich starb eine Person. Vielerorts war die Lawinengefahr groß, Stufe vier auf der fünfteiligen Skala.

Eine Lawine im Ötscher-Gebiet forderte ein Menschenleben. Der 32-Jährige aus dem Bezirk Lilienfeld war Polizeiangaben zufolge in einer sechsköpfigen Gruppe unterwegs, als er von einem etwa 250 Meter breiten Schneebrett verschüttet wurde. Durchgeführte Reanimationsmaßnahmen blieben erfolglos.

Für das Ötscher-Gebiet galt am Sonntag oberhalb der Waldgrenze Lawinenwarnstufe 4. Das Risiko wurde dort also als groß beurteilt. Unterhalb der Waldgrenze galt mit Stufe 2 „mäßiges Risiko“ – mehr dazu in noe.ORF.at.

Gefahr bleibt hoch

Wie erst am Sonntag bekanntwurde, ist bereits am Samstagnachmittag in den Türnitzer Alpen ein 33-Jähriger von einer Lawine etwa 120 Meter mitgerissen und verschüttet worden. Der Mann aus dem Bezirk St. Pölten wurde nach Polizeiangaben binnen weniger Minuten von Begleitern mittels Suchgerät geortet. Er blieb unverletzt und machte sich nach der Befreiung selbst auf den Weg ins Tal – noch bevor alarmierte Helfer an Ort und Stelle waren.

Eine Entspannung der Lawinensituation ist unterdessen nicht in unmittelbarer Sichtweite. Am Montag gilt in den Ybbstaler Alpen, dem Gippel-Göller-Gebiet und für die Rax-Schneeberg-Gruppe jeweils oberhalb der Waldgrenze weiterhin Stufe 4 auf der fünfteiligen Skala, die Gefahr wird nach Angaben des Warndienstes also als groß bewertet. Unterhalb wird das Risiko – so wie in den gesamten Türnitzer Alpen – als erheblich (Stufe 3) eingeschätzt.

„Durch die Kombination aus dem seit Donnerstag gefallenen Neuschnee und Wind bildeten sich teils mächtige Verfrachtungen“, wurde beim Warndienst betont. Eine Schneebrettauslösung sei nun „bereits durch die geringe Zusatzbelastung eines einzelnen Tourengehers wahrscheinlich“.

Acht Skifahrer von Lawine mitgerissen

Am Hohen Krippenstein in Oberösterreich wurden acht Freerider von einem Schneebrett mitgerissen. Einer wurde völlig, zwei weitere teilweise verschüttet. Alle konnten sich unverletzt aus den Schneemassen retten. Zum Unfallzeitpunkt herrschte Lawinenwarnstufe 4 von 5 – mehr dazu in ooe.ORF.at.

Einsätze auch in der Steiermark und Kärnten

Mehrere Lawinen gingen am Sonntag in der Steiermark ab. Während sich am Osthang des Hauser Kaibling (Bezirk Liezen) eine Person selbst aus den Schneemassen befreien konnte, wurde nahe Neuberg an der Mürz (Bezirk Bruck-Mürzzuschlag) nach einer möglicherweise verschütteten Person gesucht, hieß es seitens der Landespolizeidirektion Steiermark. Es wurde allerdings niemand gefunden.Auch am Graskogel im Bezirk Leoben gab es einen Lawinenabgang, laut Bergrettung wurde niemand verschüttet – mehr dazu in steiermark.ORF.at.

In Kärnten rettete die Bergrettung Sonntagabend einen Snowboarder auf dem Nassfeld. Der 20-Jährige war in freies Gelände gefahren und nicht mehr weitergekommen. Entdeckt wurde er unverletzt im Rudniggraben, von wo aus er von den Bergrettern zur Straße begleitet wurden – mehr dazu in kaernten.ORF.at