Diensthundeführer mit Zoll-Diensthund
BMF/Wenzel
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Chronik

Hunde für 3.300 Aufgriffe verantwortlich

Die Diensthunde des Zolls haben 2021 wieder ihre feinen Nasen für Schmuggelware unter Beweis gestellt: „3.300 Zoll-Aufgriffe gingen im vergangen Jahr auf die Kappe unserer Zöllner auf vier Beinen“, zog Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) Bilanz.

Mehr als eine Million Zigaretten, 195 Kilogramm Tabak und 11.850 Zigarren sowie 371 Kilogramm Suchtmittel und 19.800 Stück Tabletten wurden „erschnüffelt“ und sichergestellt. Weiters wurden rund 171.000 Euro Bargeld unter Beteiligung der Diensthunde beschlagnahmt und sechs Vergehen nach dem Artenschutzgesetz aufgedeckt.

„Überdurchschnittlicher Beutetrieb“

Aktuell sind 26 Diensthunde bei der Zollverwaltung im Einsatz, sechs davon noch in Ausbildung: „Falco“, „Fin“, „Ike“, „Joker“, „Maxi“ und „Torro“ wurden 2021 frisch dienstzugeteilt. Zu den schon erfahreneren Tieren gehört „Django“, ein deutscher Schäferhund der Dienststelle Nord des Zollamts Österreich, der im Dezember 479.780 Stück Schmuggelzigaretten in einem Kleinlaster anzeigte.

Heike Fetka-Blüthner (Vorstand Zollamt Österreich) und Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) mit einem Diensthundeführer und Zoll-Diensthund
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Zollamt-Vorstand Heike Fetka-Blüthner und Finanzminister Magnus Brunner mit einem Diensthundeführer und Zoll-Diensthund „Django“

„Mailo“, ein belgischer Schäferhund der Dienststelle West des Zollamts Österreich, spürte in einer Postsendung mehr als ein Kilogramm Amphetamine auf, bei drei Aufgriffen zeigte er zudem insgesamt 58.000 Euro Bargeld an. „Wir kaufen vorrangig die Rassen Deutscher Schäferhund, Belgischer Schäferhund, Deutsch/Belgischer Schäferhundemix und Deutsch Kurzhaar an“, sagte Stefan Konrad, Leiter des Zoll-Diensthundewesens.

Zur Eignung gehören „ein sehr guter Gesundheitszustand, gepaart mit Belastbarkeit, gutem Sozialverhalten und einem überdurchschnittlichen Spiel-, Beute- und Futtertrieb“, so Konrad. Die Tiere erlernen das Aufspüren von Drogen und Tabakwaren, Drogen und Bargeld oder Drogen und Artenschutz. Artenschutzspürhunde etwa werden auf bis zu 20 verschiedene Gerüche konditioniert.

Klicktrainings und Belohnungen

Die Ausbildung – spielerisch mit Klicktrainings und Belohnungen – erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Tiergarten Schönbrunn. Andere Ausbildungsstätten für das „training on the job“ sind Zollstellen an Grenzübergängen und Flughäfen, und auch bei Busunternehmen und Pkw-Händlern wird die Sucharbeit geübt. Nach rund zehn Jahren gehen die Spürnasen in Ruhestand, den sie meist bei ihren Diensthundeführern verbringen.

Alle Diensthunde werden auf das „passive“ Anzeigen der Gerüche trainiert. Beim passiven Anzeigeverhalten geht der Hund mit der Nase zur Geruchsquelle und verharrt dort, wo er den Geruch wahrgenommen hat – je nach Ausbildung Tabak, Bargeld, Artenschutz oder Drogen. „Der Hund zeigt seinem Diensthundeführer durch dieses passive Anzeigeverhalten, dass er fündig wurde", erklärte Konrad die Kommunikation zwischen Mensch und Hund.

Nach zehn Jahren in Ruhestand

Nach rund zehn Jahren der intensiven Sucharbeit gehen Diensthunde üblicher Weise in den verdienten Ruhestand, den sie meist bei ihren Diensthundeführern verbringen. Über die Jahre bauen die Partner eine sehr intensive Bindung zueinander auf, die über die aktive Dienstzeit anhält und im Privatleben genauso gelebt wird.