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Chronik

Mehr Tote, aber weniger Verletzte auf Bergen

2021 sind auf den Bergen 272 Menschen bei Alpinunfällen ums Leben gekommen, um elf mehr als 2020. Mit 4.961 wurden zugleich deutlich weniger Menschen verletzt als im Jahr zuvor (2020: 7.466 Verletzte). Insgesamt verunfallten 7.561 Menschen, 2020 waren es 11.290.

Der Anteil der Unverletzten lag – wie in den Vorjahren – bei etwa einem Drittel. 43 Frauen (16 Prozent) und 229 Männer (84 Prozent) verunglückten tödlich, wie aus der vom Österreichischen Kuratorium für Alpine Sicherheit (ÖKAS) am Dienstag veröffentlichten Alpinunfallstatistik hervorging.

Pandemie als Einflussfaktor

155 Personen starben im Jahr 2021 bei Sommersportdisziplinen, 42 Menschen im Winter. Es habe eine „noch stärkere Verschiebung hin zu den bereits seit Jahren ‚boomenden‘ Sommerdisziplinen Wandern und Mountainbiken (inkl. E-Bike)“ stattgefunden. Mit ein Grund dafür seien die Pandemiemaßnahmen – etwa bedingter Skibetrieb und Reiseeinschränkungen – sagte das Kuratorium. Die Anzahl der Alpintoten war in den Monaten Juli, August und September am höchsten.

Grafik zu Alpinunfällen
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: Kuratorium für alpine Sicherheit

Die Bergsportdisziplin mit den meisten Unfalltoten im Jahr 2021 war demnach Wandern oder Bergsteigen mit 111 Toten (Zehn-Jahres-Mittel: 101), gefolgt von tödlichen Unfällen beim Mountainbiken mit 16 Toten (Zehn-Jahres-Mittel: sieben) sowie Forstunfällen und Ähnlichem, die 28 Menschenleben forderten. Im langjährigen Mittel sterben etwa 31 Prozent der tödlich verunglückten Personen nicht beim Bergsport, sondern bei der Jagd, bei Forstarbeiten, mit Fahrzeugen auf Bergwegen oder durch Suizid im Gebirge, hieß es.

Herz-Kreislauf-Versagen und Abstürze

Von den 272 Todesopfern starben im Jahr 2021 insgesamt 72 Personen an Herz-Kreislauf-Versagen (26 Prozent), was neben Absturz (16 Prozent) sowie Sturz, Stolpern oder Ausgleiten (19 Prozent) die Hauptunfallursache bei Alpinunfällen darstellte. Etwa 70 Prozent der tödlich Verunglückten stammten im vergangenen Jahr aus Österreich, gefolgt vom Nachbarland Deutschland mit 22 Prozent. Fast alle Todesopfer in Österreichs Bergen stammten aus dem europäischen Raum, berichtete das ÖKAS.

Die meisten Alpinunfälle ereigneten sich – wie auch schon in den Vorjahren – in Tirol. 97 Menschen verunglückten im Bundesland, zehn davon kamen bei Lawinenabgängen ums Leben. Im Betrachtungszeitraum 01.01.2021 bis 31.12.2021 wurden in Österreich von der Alpinpolizei insgesamt 130 Lawinenunfälle registriert. 18 Personen (Zehn-Jahres-Mittel: 19), darunter 16 Männer und zwei Frauen, kamen dabei ums Leben.