Weinrebe Weintrauben
Tarja Prüss
Tarja Prüss
WIRTSCHAFT

Durchschnittliche Weinernte erwartet

Die Winzerinnen und Winzer rechnen heuer mit einer durchschnittlichen Weinernte. Erwartet wird eine Menge von rund 2,4 Mio. Hektolitern, sagte der Präsident des Österreichischen Weinbauverbands, Johannes Schmuckenschlager, am Freitag bei einer Pressekonferenz.

Die durch die Teuerung zuletzt gestiegenen Produktionskosten dürften durch Preissteigerungen an die Konsumenten abgegeben werden – zu einer Preisexplosion werde es aber nicht kommen. Die prognostizierten Erträge könnten sich in manchen Gebieten noch verbessern, sollte das Wetter in den kommenden Wochen halten. So hätten die jüngsten Niederschläge einen Polster geschaffen, der die Trauben idealerweise weiter reifen lasse. Mehr als 2,4 Mio. Hektoliter „werden es aber sicher nicht“, schätzt Schmuckenschlager.

Geprägt sei das Jahr von einer durchwachsenen Witterung gewesen. Der Auftakt sei mit einem späten Austrieb Ende April gut verlaufen, da sich dadurch ein Schutz vor der drohenden Spätfrostgefahr ergeben habe. Zu Schwierigkeiten kam es laut Schmuckenschlager danach durch den heftigen Regen mitten in der Blütephase sowie durch die darauffolgende Trockenheit. „Im Großen und Ganzen haben das die Winzer aber sehr gut im Griff gehabt“, resümierte er.

Grafik zur Weinernte
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: Landwirtschaftskammer/ÖWM

Schmuckenschlager rechnet mit „intensiver“ Hauptlese

Aktuell seien die Trauben schon relativ gut entwickelt, nur bis zur Vollreife dauere es noch. Er gehe von einer „intensiven“ und kurzen Hauptlese ab Mitte September aus, so der Präsident des Weinbauverbands. Die Erwartungen an die Qualität seien hoch, man rechne mit „harmonischen“, teilweise auch „kräftigen“ Weinen.

Hoffen lassen die eher kleinbeerigen Trauben, was „auf Geschmacksintensität schließen lässt“. Auch Prädikatsweine seien zu erwarten. Was den genauen Erntezeitpunkt betrifft, komme es nun auf „Fingerspitzengefühl“ seitens der Weinbäuerinnen und -bauern an, vor allem mit Blick auf die Wettererwartungen. Es beginne jetzt die „heiße Phase“.

„Stabiler Trend“ bei Traubenpreisen

Bei den Traubenpreisen sei für die Winzerinnen und Winzer heuer ein „stabiler Trend“ zu erwarten. Diesbezüglich beobachte man positive Signale, etwa durch die aktuell hohe Nachfrage am Fassweinmarkt vor der Ernte. Die gestiegenen Produktionskosten – für Flaschen, Verpackungen und Verschlüsse – würden die Winzerinnen und Winzer jedoch an die Endkunden abgeben müssen.

„Wir erkennen aber, dass die Weinwirtschaft nicht diese Galoppsprünge hat wie in anderen Bereichen.“ Das sei auch auf die Vielfalt und Vielzahl der Betriebe in der Branche zurückzuführen. Im Sektor Wein sei man nicht angewiesen auf zwei oder drei große Unternehmen, wie das etwa im Biermarkt der Fall sei. „Das ist Garant dafür, dass der Markt relativ stabil bleibt.“