Arbeitsmarktservice AMS Salzburg
ORF.at/Georg Hummer
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Wirtschaft

Arbeitslosenquote sinkt auf sechs Prozent

Die Situation auf dem heimischen Arbeitsmarkt ist trotz wirtschaftlich schwieriger Lage nach wie vor sehr gut. Wie das Arbeitsmarktservice (AMS) am Mittwoch mitteilte, betrug die Arbeitslosenquote Ende Oktober sechs Prozent. Das ist der niedrigste Oktoberwert seit 14 Jahren.

Laut AMS waren Ende Oktober in Österreich 319.232 Personen arbeitslos oder in Schulung gemeldet. Somit waren es um rund 22.000 weniger als vor einem Jahr und um rund 35.000 Personen weniger als im Oktober 2019, sprich vor der Pandemie.

Die Zahlen würden zeigen, dass der Arbeitsmarkt den Herausforderungen im Zusammenhang mit der geopolitischen Situation und den hohen Energiepreisen weiterhin gut standhalte, so Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP) am Mittwoch in einer Aussendung.

Grafik zu Arbeitslosen im Oktober
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: AMS

Hinweis auf Konjunkturabschwächung

AMS-Chef Johannes Kopf sieht die Daten zwiegespalten: Auf der einen Seite sehe man eindeutig Hinweise auf eine deutliche Konjunkturabschwächung, Monat für Monat schrumpfe der Rückgang der Arbeitslosigkeit (inklusive Schulungen) rapide. Lag er Ende August bei minus 38.000 Personen und Ende September bei minus 32.000, so waren es Ende Oktober nur mehr minus 22.000 Personen.

Auf der anderen Seite machten rückläufige Arbeitslosenzahlen, ein guter Bauarbeitsmarkt und ein gestiegener Zugang an offenen Stellen aus der Industrie Hoffnung auf „doch noch einige Monate Freude“.

In allen Branchen rückläufige Arbeitslosigkeit

Die Arbeitslosigkeit war im Oktober in allen Branchen rückläufig, am stärksten in der Industrie (minus zwölf Prozent), im Handel (minus zehn Prozent) und im Bereich Arbeitskräfteüberlassung (minus 14 Prozent), am geringsten in der Beherbergung und Gastronomie (minus ein Prozent). Die Zahl der Arbeitslosen (inklusive Schulungsteilnehmenden) ging in allen Bundesländern zurück, am meisten in Niederösterreich (minus zwölf Prozent).

Eine gute Entwicklung gab es auch am Stellenmarkt: Die Zahl der sofort verfügbaren offenen Stellen stieg gegenüber Oktober 2021 um fast zehn Prozent auf rund 123.000. Auf dem Lehrstellenmarkt standen rund 7.000 Lehrstellensuchende mehr als 10.000 offenen Lehrstellen gegenüber.

Langzeitarbeitslosigkeit beinahe halbiert

Die Langzeitarbeitslosigkeit hat sich seit ihrem Höchststand im April 2021 mit damals 148.436 Personen beinahe halbiert, auf 78.201 Personen. Der Anteil langzeitarbeitsloser Personen an der Arbeitslosigkeit lag Ende Oktober mit 24,5 Prozent um 9,1 Prozentpunkte unter dem Wert von Ende Oktober 2021.

Laut Arbeitsminister Kocher war dafür maßgeblich das von der Regierung eingesetzte Programm „Sprungbrett“ verantwortlich, das jene Gruppen ansprechen und fördern soll, die es besonders schwer haben, einen Job zu finden. „In Zukunft sollen besonders ältere Frauen mit dem steigenden Regelpensionsantrittsalter stärker in den Fokus der aktiven Arbeitsmarktpolitik rücken“, so Kocher.

Kurzarbeit kommt derzeit aufgrund der weiterhin guten Arbeitsmarktlage und vieler offener Stellen nur punktuell zur Beschäftigungssicherung zum Einsatz: Ende Oktober waren 6.339 Personen vorangemeldet.