Riezlern, Schneemangel
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Wetter

Schneeärmste Weihnachtsferien seit 1961

So wenig Schnee wie in den letzten Weihnachtsferien hat es seit 1961 in Österreich noch nie gegeben. Das fand die Geosphere Austria, die u. a. aus der ZAMG hervorging, bei einer Auswertung der Schneebedeckung in den Weihnachtsferien der vergangenen 60 Jahre heraus, wie es am Freitag hieß.

„In den vergangenen Weihnachtsferien waren durchschnittlich nur 35 Prozent der Fläche Österreichs mit Schnee bedeckt“, sagte Marc Olefs, Leiter der Abteilung Klima-Folgen-Forschung der Geosphere Austria (ehemals ZAMG).

Der Grund ist laut den Experten eine Kombination aus natürlicher Schwankung und langfristiger Klimaerwärmung. „In den Weihnachtsferien, von 24. Dezember bis 2022 bis 8. Jänner 2023, war so wenig Fläche Österreichs mit Schnee bedeckt wie noch nie in diesem Zeitraum seit 1961“, konstatierte Olefs.

„Winter sind wärmer geworden“

„Zum Vergleich: Im Mittel der letzten drei Jahrzehnte waren 70 Prozent der Fläche Österreichs in den Weihnachtsferien weiß. Ähnlich gering wie heuer war die Schneebedeckung in den Weihnachtsferien nur 1987/88 mit 39 Prozent Schneebedeckung und 2013/14 mit 40 Prozent.“

„Die Winter sind in den letzten Jahrzehnten wärmer geworden, daher fällt besonders in tiefen Lagen öfter Regen als Schnee“, erläuterte Klimaexperte Olefs.

Auch starke natürliche Schwankungen

„Man muss aber beachten, dass die Winter im Alpenraum auch sehr starke natürliche Schwankungen bringen, von Jahr zu Jahr und über mehrere Jahre bis Jahrzehnte hinweg. Daher sind selbst in Zeiten der langfristigen Klimaerwärmung weiterhin kurzfristige Phasen mit viel Schnee möglich. Das andere Extrem beobachten wir heuer: Wenn die Effekte der fortschreitenden Klimaerwärmung und eine natürliche Phase mit weniger Schnee zusammentreffen, ergibt das eine so geringe Schneelage in den Weihnachtsferien, wie wir sie in den letzten 60 Jahren nicht erlebt haben.“

Mit der Schneearmut sollte es in den kommenden Tagen allerdings vorbei sein: Die nächsten Tage bringen auf den Bergen Österreichs und zum Teil auch in den Niederungen Neuschnee.