Wirtschaft

Antiteuerungshilfen belasteten Staatshaushalt 2022

Im Jahr 2022 betrug Österreichs öffentliches Defizit 3,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) bzw. 14,3 Mrd. Euro (nach 23,5 Mrd. Euro im Jahr 2021) – allein auf Energie- und Antiteuerungsausgaben entfielen davon 9,9 Mrd. Euro. Wie die Statistik Austria am Freitag mitteilte, erhöhte sich der öffentliche Schuldenstand um 16,4 Mrd. Euro auf 350,8 Mrd. zu Jahresende. Trotzdem fiel die Schuldenquote.

Das Verhältnis der Staatsschulden zur Wirtschaftsleistung ging nämlich durch einen noch stärkeren Anstieg des BIP von 82,3 Prozent Ende 2021 auf 78,4 Prozent Ende 2022 zurück und näherte sich so etwas der Maastricht-Grenze von 60,0 Prozent an, wie Generaldirektor Tobias Thomas sagte. Auch unter dem EU-Schnitt von 86,0 Prozent liegt Österreich damit.

Einnahmen von 221,7 Mrd. Euro (plus 8,6 Prozent) standen Rekordausgaben von 236,0 Mrd. Euro (plus 3,7 Prozent) gegenüber, und das trotz starken Rückgangs der staatlichen Subventionen durch die auslaufenden CoV-Maßnahmen (von 19,1 auf 7,7 Mrd. Euro 2022).

Daraus resultiert ein Finanzierungsdefizit des Staates von 14,3 Mrd. Euro – nach 23,5 Mrd. Euro im Jahr 2021 ist das ein Rückgang um 9,2 Mrd. Euro. Gemessen am BIP zu laufenden Preisen lag das öffentliche Defizit 2022 bei 3,2 Prozent (2021: 5,8 Prozent des BIP) und damit nur noch knapp über der Maastricht-Grenze von drei Prozent.

Grafik zur Budgetentwicklung
Grafik: APA/ORF; Quelle: Statistik Austria

87,4 Prozent der Staatseinnahmen im Jahr 2022 stammten aus Steuern und Sozialbeiträgen, die in Summe 193,8 Mrd. Euro ausmachten. Das ist gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung um 9,2 Prozent bzw. 16,4 Mrd. Euro. Die Steuereinnahmen 2022 waren im Vergleich zum Vorjahr um 11,4 Prozent höher. Nach dem Rückgang im Jahr 2020 und dem deutlichen Anstieg 2021 lagen die Steuereinnahmen 2022 um 15 Prozent über dem Vorkrisenniveau 2019.

Die Staatsausgaben stiegen 2022 um 3,7 Prozent bzw. 8,3 Mrd. Euro. Der starke Rückgang der staatlichen Subventionen war laut Statistik Austria durch die auslaufenden CoV-Maßnahmen bedingt. Vor allem der Rückgang der COFAG-Zuschüsse war demzufolge hauptverantwortlich für die gesunkenen Subventionen. Der Konjunkturaufschwung brachte auch eine spürbare Erholung des Arbeitsmarktes sowie stark rückläufige Ausgaben für die Kurzarbeit durch den Staat.

Im Gegenzug dazu erhöhten sich die Ausgaben zur Abmilderung der hohen Energiekosten bzw. der gestiegenen Inflation, was sich zum Teil in den Subventionen (Energiekostenzuschuss, Energiekostenausgleich, Stromkostenbremse), aber auch in den Investitionen (strategische Gasreserve) und in den sonstigen Ausgaben (Klimabonus) widerspiegelt.