Mitarbeiter an der CoV-Hotline 1450
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17,7 Mio. Anrufe bei Gesundheitshotline 1450

Am Weltgesundheitstag feiert die Gesundheitsberatung 1450 ihr sechsjähriges Bestehen. Sie hat seit dem Start rund 17,7 Millionen Anrufe entgegengenommen. Davon entfielen 97 Prozent auf die vergangenen drei Jahre der Pandemie. Bauchschmerzen, Erbrechen und Schwindel waren vergangenes Jahr die häufigsten Gründe für Anrufe.

Die gemeinsame Hotline von Bund, Ländern und Sozialversicherungen soll als Wegweiser in Gesundheitsfragen dienen und ambulante und stationäre Angebote entlasten.

In der Hochphase der Pandemie im Jahr 2021 bewältigten die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen durchschnittlich fast 21.000 Anrufe pro Tag. Im Spitzenmonat, November 2021, waren es mehr als 70.000 pro Tag. Derzeit holen sich täglich rund 3.100 Personen telefonisch Informationen bei 1450.

Die drei häufigsten Themen bei der Gesundheitsberatungen abseits von Covid-19 waren im Vorjahr Bauchschmerzen, Erbrechen und Schwindel. Auch Fragen zu Öffnungszeiten von Ärztinnen und Ärzten oder Apotheken werden häufig beantwortet.

Rauch: Gesundheit keine Frage von Arm und Reich

„Gesundheit darf niemals eine Frage von Arm und Reich sein. Jeder Mensch muss denselben Zugang zu medizinischen Behandlungen haben“, so Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) am Freitag anlässlich des Weltgesundheitstages. Investitionen seien entscheidend, um eine qualitativ hochwertige Versorgung zu gewährleisten.

Österreich setze eine Reihe von Maßnahmen: So würde unter anderem bis 2025 die Zahl der Primärversorgungseinrichtungen verdreifacht. Auch im Bereich der psychischen Gesundheit baue man das Angebot ständig aus. Für Kinder und Jugendliche wurde das Projekt „Gesund aus der Krise“ bis Ende 2023 mit zusätzlichen Fördermitteln in der Höhe von 20 Millionen Euro verlängert. Weiter ausbauen will Rauch auch Präventions- und Vorsorgemaßnahmen.

Maßnahmen gegen Medikamentenknappheit gefordert

„Chaos, Planlosigkeit und keine Einsicht“ – das seien die obersten Prämissen, die Rauch verfolgt, kritisierte FPÖ-Gesundheitssprecher Gerhard Kaniak. „Es herrscht eine massive Medikamentenknappheit, die schon lange vorhersehbar war, aber diese Bundesregierung interessiert das nach wie vor nicht“, so die Kritik Kaniaks.

Leere Tablettenverpackungen
IMAGO/CHROMORANGE/Weingartner-Foto
In Österreich sind einige Medikamente aktuell nicht verfügbar

Es gebe viel zu wenig Kassenärzte, es fehle an gesundheitlicher Nahversorgung „an allen Ecken und Enden“, zudem gebe es bei Weitem keine ausreichende Versorgung von Kindern, die aufgrund der „unsinnigen Pandemievorschriften“ an „massiven psychischen Problemen“ leiden würden.

Auch die Apothekerkammer Oberösterreich fordert von der öffentlichen Hand Maßnahmen wegen des aktuellen Mangels an Medikamenten. Der Präsident der Apothekerkammer in Oberösterreich, Thomas Veitschegger, fordert, dass sich die öffentliche Hand mittelfristig oder „bald einmal“ überlegen sollte, Arzneimittelvorräte anzukaufen, „die uns dann zur Verfügung gestellt werden, wenn irgendwo ein Produktionsausfall ist“ – mehr dazu in ooe.ORF.at.

ÖGB warnt vor zu hoher Arbeitsbelastung

Der Österreichische Gewerkschaftsbund (ÖGB) warnt unterdessen vor zu hoher Arbeitsbelastung. Psychische und körperliche Erkrankungen würden bei Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern zunehmen. Das verursacht laut Gewerkschaft etwa in Tirol Kosten von Hunderten Millionen Euro – mehr dazu in tirol.ORF.at.