Zug am Wiener Hauptbahnhof
APA/Tobias Steinmaurer
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Chronik

Zugsausfälle im Osten: Suche nach Ursache

Nach einem Ausfall des Zugsverkehrs im Osten Österreichs am Donnerstagvormittag wurde der Fehler zwar inzwischen behoben, die Ursache für die Störung in einem Wiener Stellwerk ist aber nach wie vor unklar. Inzwischen haben sich in Wien sowohl der Nah- als auch der Fernverkehr wieder normalisiert.

Es gab ein digitales Problem bei den Stellwerken, die genaue Ursache wird ermittelt, heißt es bei den ÖBB. Der Schaden sei mittlerweile behoben, an der Analyse werde gearbeitet, hieß es zuletzt am Donnerstagnachmittag.

Der Nahverkehr habe sich in Wien bereits im Lauf des Vormittags normalisiert, so ÖBB-Sprecher Bernhard Rieder am Donnerstagnachmittag gegenüber wien.ORF.at. Auch die Fernverkehrszüge würden in Wien bereits wieder nach Plan fahren. Im Fernverkehr gebe es in Österreich teilweise noch Verspätungen als Folge der Störung in der Früh. Die ÖBB raten allen Fahrgästen, sich noch den ganzen Tag über etwaige Verspätungen zu informieren – mehr dazu in wien.ORF.at.

Kompletter Zugsausfall in Ostösterreich

Der gesamte Zugsverkehr in Ostösterreich ist am Donnerstag ausgefallen. Ein technisches Problem im Stellwerk in Wien war die Ursache.

Speziell im Nahverkehr funktioniere der Fahrplan nahezu wieder zu 100 Prozent, sagte auch ÖBB-Sprecher Christopher Seif gegenüber noe.ORF.at zu Mittag. Im Fernverkehr schätzt Seif die Verspätungen auf 30 Minuten, vereinzelt könne es auch länger dauern.

Ausmaß des Ausfalls ungewöhnlich

„Wenn ein Fehler ein solches Ausmaß verursacht hat, wird es auch einige Zeit dauern, bis die Qualitätseinbußen nicht mehr zu bemerken sind.“ Zu Störungen im Bahnverkehr komme es immer wieder, einen derartigen Totalausfall der gesamten Region habe er aber noch nicht erlebt, so Seif: „Ich kann mich nicht erinnern, dass ein Ausfall oder ein Problem eine derartige Ansammlung an Ausfällen verursacht hat.“ Natürlich gebe es immer wieder Probleme, jedoch nicht in diesem Ausmaß – mehr dazu in noe.ORF.at.

Blick auf den Wiener Hauptbahnhof
APA/Tobias Steinmaurer
Im Osten Österreichs konnten die Züge am Vormittag kurzzeitig nicht fahren

Da in der Früh in der Regel viele Pendlerinnen und Pendler unterwegs sind, war laut ÖBB-Sprecher Bernhard Rieder „sicher eine größere Anzahl an Fahrgästen“ betroffen. Neben dem regionalen Frühverkehr stand beispielsweise auch der Railjet von Wien nach München vorübergehend still. Betroffen war vor allem der Raum Wien. Außerdem gehören Niederösterreich und Teile des nördlichen Burgenlands zu der Ostregion, in der der Zugsverkehr eingestellt war.

Störung ausgerechnet am „Pünktlichkeitstag“

Der Ausfall traf die ÖBB und ihre Fahrgäste ausgerechnet am von den Bundesbahnen ausgerufenen „Pünktlichkeitstag“. In einem Livestream inklusive Moderation und Interviews stand die Begleitung der Fahrt des Railjet RJX 662 vom Flughafen Wien bis Bregenz auf dem Programm, der um 15.17 Uhr in Bregenz eintreffen sollte.

„Falls es zu Verspätungen kommt, berichten wir transparent über die Hintergründe“, hieß es in der Vorankündigung der Veranstaltung. Das Zusammentreffen der Aktion mit dem Ausfall sorgte dennoch für sarkastische Kommentare in sozialen Netzwerken. ÖBB-Chef Andreas Matthä bezeichnete den Zusammenfall der Störungen und des Pünktlichkeitstags als „Super-GAU“.

Personen warten auf einem Bahnsteig am Handelskai
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In Wien konnten Fahrgäste auf die Wiener Linien ausweichen

Systeme konnten nicht kommunizieren

Die technische Störung war um 8.15 Uhr in einem Stellwerk in Wien aufgetreten. Laut einer Mitteilung des Unternehmens war im gesamten Osten kurzzeitig kein Zugsverkehr möglich. „Wir haben leider in Wien eine Stellwerksstörung, das heißt, uns fehlt die Stromversorgung, und dementsprechend ist es nicht möglich, dass die Systeme kommunizieren können“, so ÖBB-Sprecher Seif am Vormittag. In Wien konnten ÖBB-Kundinnen und -Kunden auf die Wiener Linien ausweichen.