Regentropfen in einer Wasserlache
APA/Barbara Gindl
APA/Barbara Gindl
Wetter

Niederschlag mildert Trockenheit leicht

Bis zu 80 Liter Regen sind von Mittwochfrüh bis Freitagmittag pro Quadratmeter zusammengekommen. Der intensive Niederschlag von Ost- bis Oberösterreich wird laut ORF-Meteorologen noch bis Samstag anhalten. Der Niederschlag kann das Defizit der vergangenen Monate zwar nicht beheben, aber laut GeoSphere Austria zumindest mildern.

Die Niederschlagsmengen bisher würden etwa denen in einem durchschnittlichen ganzen April entsprechen, resümierte Klimatologe Alexander Orlik von GeoSphere (vormals ZAMG). „Um die 50 Liter pro Quadratmeter regnete es zum Beispiel in Klagenfurt, Graz und St. Pölten, rund 40 in Bregenz, Salzburg, Wien, Eisenstadt, und um die 30 Liter pro Quadratmeter waren es in Linz und Innsbruck“, lautete die vorläufige Bilanz Orliks.

Immerhin ist durch die Niederschläge der vergangenen Tage das Defizit der in den vergangenen Monaten deutlich zu trockenen Osthälfte Österreichs gemildert worden. Großenzersdorf und Wiener Neustadt in Niederösterreich verzeichneten im März noch ein Niederschlagsdefizit seit Jahresbeginn von rund 50 Prozent. Nun fehlen hier nur noch 20 bis 25 Prozent auf die durchschnittliche Niederschlagsmenge von Anfang Jänner bis Ende April.

Niederschlag im Westen 15 bis 25 Prozent unter Schnitt

In Niederösterreich wurden etwa 40 Keller überflutet – mehr dazu in noe.ORF.at. Im Westen Österreichs liegen die Niederschlagsmengen derzeit ähnlich wie schon im März um ungefähr 15 bis 25 Prozent unter dem Durchschnitt. In Kufstein zum Beispiel gab es seit Jahresbeginn 250 Liter pro Quadratmeter, im Durchschnitt sind es hier von Jänner bis Mitte April 300 Liter pro Quadratmeter (minus 15 Prozent).

Der anhaltende Regen war etwa für die Kärntner Landwirtschaft ein Segen: In den letzten beiden Tagen regnete oder schneite es in weiten Teilen Kärntens 70 Liter pro Quadratmeter. Das ist viel, aber nicht zu viel auf einmal – mehr dazu in kaernten.ORF.at. Über dem Durchschnitt liegen die Niederschlagsmengen von Jänner bis Mitte April mittlerweile im Gebiet von Unterkärnten über weite Teile der Steiermark bis zum Südburgenland.

Schafe im Neuschnee
APA/EXPA/Johann Groder
In höheren Lagen fiel für diese Jahreszeit ungewöhnlich viel Schnee

Ungewöhnlich viel Neuschnee

Das Tiefdruckgebiet sorgt in großen Teilen des Berglandes und im Waldviertel für Schneefall. 14 Zentimeter Neuschnee lagen zum Beispiel Freitagfrüh im steirischen Mariazell (864 Meter Seehöhe). Derartige Schneemengen in 24 Stunden kommen hier im April durchschnittlich alle drei, vier Jahre vor. Sieben Zentimeter Neuschnee lagen in Dellach im Drautal auf 628 Meter Seehöhe, wo solche Neuschneemengen in 24 Stunden im April durchschnittlich alle sechs, sieben Jahre vorkommen.

40 Zentimeter Neuschnee lagen Freitagfrüh bei der Rudolfshütte in den Hohen Tauern in Salzburg (2.317 Meter Seehöhe). 60 Zentimeter Neuschnee lagen auf der Villacher Alpe in Kärnten auf 2.117 Meter Seehöhe, ein Ereignis, das so im April nur alle 20 Jahre vorkommt.

Verkehrsprobleme und höhere Lawinengefahr

Der späte Schneefall führte in manchen Regionen zu Problemen auf den Straßen. Auf der Südautobahn (A2) und der Wiener Außenring-Autobahn (A21) etwa blieben immer wieder Autos und Lkws hängen – mehr dazu in noe.ORF.at. Auch in Tirol gab es aufgrund der schneebedeckten Fahrbahn Unfälle mit Verletzten – mehr dazu in tirol.ORF.at. Freitagfrüh haben Schneefälle auf der Arlbergschnellstraße (S16) für einen Auffahrunfall gesorgt – mehr dazu in vorarlberg.ORF.at.

In Kärnten wird vor höherer Lawinengefahr gewarnt. In den Tauern und in den Bergen im Süden ist die Gefahr mit den Stufen drei und vier erheblich oder groß. Das heißt, dass Lawinen schon bei geringer Zusatzbelastung abgehen können – mehr dazu in kaernten.ORF.at.

Auch in Salzburg gibt es wieder größere Lawinengefahr aufgrund des Schneefalls und des Windes. Es können spontan Schneebretter und Staublawinen abgehen. Auch am Samstag und Sonntag werde oberhalb der Waldgrenze die Warnstufe drei gelten, sagte die Expertin Claudia Riedl – mehr dazu in salzburg.ORF.at.

Regen und Schneefall bis Samstag

Mit den Niederschlägen ist es aber noch nicht vorbei: Vor allem im Norden und Osten Österreichs regnet und schneit es laut GeoSphere noch bis Samstag – zeitweise auch stark. Die Schneefallgrenze liegt zwischen 500 und 1.100 Meter. Im Westen und Süden Österreichs gibt es hingegen nur noch wenige Schauer und zeitweise auch Sonne.

Am Samstag überwiegen die Wolken, und es kann überall zumindest ab und zu regnen, am häufigsten an der Nordseite der Alpen und im Osten. Die Regenmengen sind aber deutlich geringer als zuletzt. Die Schneefallgrenze liegt zwischen 500 und 1.000 Meter. Am Sonntag gibt es laut Prognose viele Wolken, nur zwischendurch Sonne und etwas Regen oder Schneefall bei einer Schneefallgrenze von 1.100 bis 1.400 Metern.