Wirtschaft

Teuerung bereitet vielen Jungen Sorgen

Die hohe Inflation bereitet vielen jungen Menschen Sorgen. Fast die Hälfte der Generation Z (18- bis 28-Jährige) und der Millennials (29- bis 40-Jährige) lebt von einem Gehaltscheck zum nächsten, so eine Deloitte-Studie. Für viele ist eine Gehaltserhöhung oder Beförderung in weiter Ferne.

Sechs von zehn Befragten der Generation Z und der Millennials befürchten zudem, dass die Teuerung ihre Möglichkeiten einschränkt, eine Gehaltserhöhung zu fordern. Fünf von zehn der jungen Menschen glauben, dass sie aufgrund der wirtschaftlichen Lage nicht befördert werden.

Mehr als 60 Prozent der Generation Z und der Millennials befürchten, dass es schwierig oder unmöglich sein wird, einmal ein Haus oder eine Wohnung zu kaufen, wenn sich die Wirtschaftslage nicht verbessert.

Mentale Gesundheit kommt zu kurz

Die allgemeine Verunsicherung wirke sich wesentlich auf die mentale Gesundheit im Arbeitsalltag aus, so die Deloitte-Studie. Nicht nur das Stresslevel sei hoch, auch die Burn-out-Quote nehme zu: In Österreich fühlt sich rund ein Drittel der Befragten aufgrund des hohen Workloads ausgebrannt.

Zudem ist das Arbeitsklima vielfach nicht ideal. 56 Prozent der Generation Z und 38 Prozent der Millennials berichten von Erlebnissen am Arbeitsplatz, die sich im vergangenen Jahr negativ auf ihre mentale Gesundheit ausgewirkt haben.

„Österreichische Unternehmen haben in Sachen mentale Gesundheit Aufholbedarf: Für mehr als drei Viertel der heimischen Millennials und Gen Zs sind betriebliche Initiativen zur Unterstützung des mentalen Wohlbefindens ein ausschlaggebender Faktor bei der Jobsuche. Derzeit hat jedoch nicht einmal die Hälfte das Gefühl, dass ihre aktuellen Arbeitgeber ein Bewusstsein für dieses Thema haben“, so Elisa Aichinger, Partnerin bei Deloitte Österreich.

Klimakrise nach Lebenshaltung drängendstes Problem

Gleichzeitig vermuten gut 40 Prozent der heimischen Generation Z, dass die aktuelle Wirtschaftslage dazu führen könnte, dass Unternehmen und Arbeitgeber bei Klimaschutzmaßnahmen zurückstecken. Bei den Millennials glauben das rund 30 Prozent der Befragten.

Laut Studie ist die Klimakrise nach den Lebenshaltungskosten aktuell das drängendste Problem für junge Menschen in Österreich. Nur knapp über zehn Prozent der Befragten sind davon überzeugt, dass große Konzerne einen Beitrag zum Umweltschutz leisten.

„Über ein Drittel der Befragten hat sich bereits aufgrund moralischer oder ethischer Bedenken gegen einen potenziellen Arbeitgeber entschieden“, sagte Aichinger.

Ruf nach Mitgestaltung

„Millennials und Gen Zs wollen die neue Arbeitswelt aktiv mitgestalten – sowohl bei Themen wie Klimaschutz und Nachhaltigkeit als auch ihre Arbeit an sich“, sagte Deloitte-Expertin Anna Nowshad. Allerdings haben hierzulande nur 36 Prozent der Millennials und 43 Prozent der Generation Z das Gefühl, dass ihr Feedback im Unternehmen zählt und sie zu Veränderungen beitragen können. Das sind deutlich weniger als der internationale Altersgruppenschnitt.

Vor allem die Flexibilität hinsichtlich Arbeitszeit und -ort wird eingefordert. Acht von zehn österreichischen Millennials würden einen Jobwechsel ins Auge fassen, wenn man von ihnen 100 Prozent physische Anwesenheit verlangen würde – bei der Generation Z sind es fast zwei Drittel. Weltweit wurden für den Bericht 22.000 junge Menschen in 44 Ländern befragt, in Österreich waren es 500. Als Millennials gelten die Jahrgänge 1983 bis 1994, als Generation Z die Jahrgänge 1995 bis 2004.