Im März hatte die Inflationsrate bei 9,2 Prozent gelegen. „Die Preise für Pauschalreisen legen gegenüber dem Vorjahr erheblich zu und sind erstmals seit langer Zeit ein wichtiger Treiber der Inflation“, so die Statistik Austria in einer Presseaussendung am Mittwoch.

In der seit 2019 ersten von der Pandemie „unbelasteten Sommersaison geht die Reiselust mit steigenden Preisen für Flüge, Beherbergung und Gastronomie in Österreich und den beliebten Urlaubsdestinationen im Ausland einher“.
Kaum Preisrückgang bei Lebensmitteln
Lebensmittel verteuerten sich beinahe gleich stark wie im März, die Preise für Treibstoffe gingen weiter zurück, dieser Effekt wurde allerdings durch die teureren Reisen quasi „aufgefressen“. Die Preise für Wohnen, Wasser und Energie stiegen gegenüber dem Vorjahr um 14,7 Prozent (nach 14,1 Prozent im März) und blieben damit der bedeutendste Treiber der Inflation im Jahresabstand, so die Statistik Austria.

Haushaltsenergie kostete im letzten Monat um 29,1 Prozent (nach 26 Prozent im März) mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Erdgas kostete im April im Jahresabstand um 67,5 Prozent mehr als im April 2022, Strom war um 4,6 Prozent teurer, wobei hier Strompreisbremse und diverse Zuschüsse das Preisniveau dämpften. Fernwärme war mit plus 82,2 Prozent (nach 89,2 im März) etwas „billiger“. Feste Brennstoffe kosteten um 42,6 Prozent mehr als 2022 (nach plus 53,8 im März).
Heizöl deutlich billiger als vor einem Jahr
Der Heizölpreis war mit minus 15,9 Prozent ein Preisdämpfer, ganz anders als noch vor wenigen Monaten. Mieten (inklusive Neuvermietungen) stiegen um 7,0 Prozent an, die Richtwertmieten waren Anfang April (und Anfang Mai) um die Vorjahresinflation (8,4 Prozent) valorisiert worden. In Restaurants und Hotels wurden die Preise um 14,2 Prozent erhöht, Bewirtungsdienstleistungen verteuerten sich um 14 Prozent. Bei Beherbergungsdienstleistungen „nahm der Preisdruck deutlich zu“, so die Statistik Austria. Das Plus gegenüber 2022 lag hier bei 14,9 Prozent.
Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke verteuerten sich durchschnittlich um 13,2 Prozent, etwas weniger als (14,5) im März. Bei Fleisch sank die Teuerungsrate von 14,7 auf 10,6 Prozent, bei Gemüse von 18,6 auf 14,3 Prozent. Die Preise für Brot und Getreideerzeugnisse stiegen um 15,4 und die für Milch, Käse und Eier um 19,4 Prozent.
Täglicher Einkauf als Belastung
Bei den Treibstoffen ließ der preisdämpfende Effekt laut Statistik Austria etwas nach und machte minus 7,0 nach minus 9,3 Prozent im März aus. Reparaturen an Fahrzeugen kosteten um 8,7 Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Laut dem harmonisierten Verbraucherpreisindex lag die Teuerung im April bei 9,5 Prozent.
Das Preisniveau des Mikrowarenkorbs, der überwiegend Nahrungsmittel, aber auch Tageszeitungen oder etwa den Kaffeehausbesuch enthält und den täglichen Einkauf repräsentiert, stieg im Jahresabstand um 13,8 Prozent (14,0 im März) und jenes des Miniwarenkorbs, der den Wocheneinkauf abbildet und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe einschließt, kletterte im Jahresabstand um 6,4 (nach 5,9 im Monat davor) nach oben.