Chronik

Bevölkerung auf 9,1 Millionen angewachsen

Die Bevölkerung Österreichs ist im Jahresvergleich um 125.843 Personen bzw. 1,4 Prozent angewachsen und damit so stark wie nie nach dem Zweiten Weltkrieg. Per 1. Jänner 2023 lebten 9.104.772 Menschen im Land. Für das Plus waren vor allem ukrainische Staatsangehörige verantwortlich.

67.353 ukrainische Staatsangehörige mehr als vor einem Jahr wurden gezählt, teilte die Statistik Österreich am Donnerstag mit. Die Geburtenbilanz fiel mit 10.705 Gestorbenen mehr als Neugeborenen dagegen erneut negativ aus. Die Bevölkerung stieg damit alleine aufgrund der Zuwanderung aus dem Ausland, sagte dazu Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.

Im Jahr 2022 wanderten laut Thomas insgesamt knapp 137.000 Menschen mehr aus dem Ausland zu als ab. Neben den unter dem russischen Angriffskrieg leidenden Ukrainerinnen und Ukrainern zogen netto (Saldo aus Zu- und Abwanderung) an zweiter Stelle 14.127 syrische und an dritter Stelle 8.891 deutsche Staatsangehörige zu.

19 Prozent nicht mit österreichischer Nationalität

261.937 Personen waren im Vorjahr aus dem Ausland nach Österreich gezogen, 124.958 Personen wanderten von Österreich ins Ausland ab. Im Vergleich zum Vorjahr erhöhte sich die Nettozuwanderung um 161 Prozent. Sie war damit höher als im zuwanderungsstarken Jahr 2015, als es ein Saldo von plus 113.067 Zugewanderten gab.

Am 1. Jänner 2023 lebten insgesamt 1.729.820 Menschen mit nicht österreichischer Nationalität im Land, 143.111 mehr als vor einem Jahr. Der Anteil ausländischer Staatsangehöriger an der Gesamtbevölkerung stieg von 17,7 auf 19,0 Prozent. Von den österreichischen Staatsangehörigen zogen 6.257 Personen mehr ins Ausland ab als zu.

Grafik zur Zuwanderung in Österreich
Grafik: APA/ORF; Quelle: Statistik Austria

Wien wuchs am stärksten

In Wien gab es 2022 mit plus 2,6 Prozent das stärkste Bevölkerungswachstum, in allen anderen Bundesländern lag der Zuwachs zumindest leicht unter dem österreichweiten Durchschnitt von 1,4 Prozent. Im Burgenland sowie in Niederösterreich, Oberösterreich und Vorarlberg stieg die Bevölkerung um je 1,2 Prozent, in Salzburg und der Steiermark um je ein und in Tirol um 0,9 Prozent. Mit einem Zuwachs von 0,8 Prozent verzeichnete Kärnten den geringsten Bevölkerungsanstieg im Jahresvergleich.

Weniger Kinder geboren

Im Jahr 2022 wurden insgesamt 82.627 Kinder geboren, um vier Prozent weniger als 2021. Im gleichen Zeitraum starben 93.332 Personen, 1,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Bezogen auf die Bevölkerung entspricht das einer Geburtenrate von 9,1 Promille und einer Sterberate von 10,3 Promille. Die Zahl der im ersten Lebensjahr Gestorbenen lag bei 202, die Säuglingssterberate betrug somit 2,4 Promille.

Alle Bundesländer verzeichneten 2022 sinkende Geburtenzahlen verglichen mit dem Vorjahr: Am deutlichsten waren die Rückgänge in Vorarlberg (minus 6,7 Prozent), Tirol (minus 6,4), in der Steiermark (minus 5,9), in Salzburg (minus 5,2), Niederösterreich (minus 5,0) und im Burgenland (minus 4,4 Prozent).

Geringere Geburtenrückgänge als im bundesweiten Durchschnitt gab es in Kärnten (minus 3,6) sowie in Oberösterreich (minus drei) und Wien (minus 1,1 Prozent). Geburtenüberschüsse produzierten wie in den Vorjahren Wien (plus 1.101), Tirol (plus 469), Vorarlberg (plus 353) und Salzburg (plus 120). In den anderen Bundesländern gab es weniger Neugeborene als Gestorbene.