Personen im Blutspendemobil
Österreichisches Rotes Kreuz/Markus Hechenberger/Holly Kellner
Österreichisches Rotes Kreuz/Markus Hechenberger/Holly Kellner
Gesundheit

Rotes Kreuz sucht „frisches“ Blut

Vor allem im Sommer herrscht in den heimischen Spitälern Knappheit bei Blutkonserven. Das Rote Kreuz ruft dringend zu Blutspenden auf: Besonders gesucht wird „frisches“ Blut. Denn vor allem jüngere Menschen seien deutlich unterrepräsentiert.

„Wie jedes Jahr stellt uns der Sommer vor eine große Herausforderung bei der Aufbringung von Blutkonserven. Im vergangenen Sommer waren die Blutlagerstände österreichweit zu niedrig, und die Vollversorgung war in Gefahr“, warnte Gerald Schöpfer, Präsident des Österreichischen Roten Kreuzes, in einer Aussendung.

Die österreichischen Blutspendedienste benötigen zu Ferienbeginn 15.000 lebensrettende Blutkonserven auf Lager, damit im Sommer alle Patientinnen und Patienten bestmöglich versorgt werden können. Mit der Kampagne „Rette den Sommer. Spende Blut“ versucht das Rote Kreuz zur Blutspende zu animieren.

Aufruf an Junge

„In Österreich spenden lediglich 3,6 Prozent der Bevölkerung im spendenfähigen Alter Blut, und das wird gerade zum Problem. Aufgrund des demografischen Wandels gehen viele unserer treuen Blutspenderinnen und Blutspender in ‚Blutspendepension‘. Daher ist es besonders wichtig, dass sich viele junge Menschen dazu entschließen, Blutspenderinnen und Blutspender zu werden“, erklärte Ursula Kreil, Leiterin der Abnahme in der Blutspendezentrale für Wien, Niederösterreich und Burgenland.

Das Höchstalter der Spenderinnen und Spender anzuheben, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, ist derzeit laut Susanne Süßner, Leiterin der Blutzentrale des Roten Kreuzes in Linz, kein Thema. „Es geht ja nicht nur darum, dass man die optimale Versorgungssicherheit hat, sondern dass es auch dem Spender gutgeht." Derzeit sei von medizinischer Seite aus eine Grenze von 70 Jahren definiert, die man in den nächsten Jahren weiter evaluieren müsse – mehr dazu in ooe.ORF.at.

Aufruf zum Blutspenden

Vor allem im Sommer werden die Blutkonserven in den Spitälern oft knapp. Das Rote Kreuz ruft daher dringend dazu auf, zum Blutspenden zu gehen.

Der Anteil der Blutspender ist österreichweit sehr unterschiedlich. In Wien etwa sind es laut Rotem Kreuz weit unter zwei Prozent. Im Sommer, wenn viele Menschen auf Urlaub sind, wird laut Rotem Kreuz auch ein anderes Problem markanter: Haltbar ist eine Blutkonserve lediglich 42 Tage. Deshalb ist auch eine durchgehende „Auffrischung“ der Blutlagerstände nötig.

Warnung vor Mangel

In Österreich wird alle 90 Sekunden eine Blutkonserve benötigt, das sind nahezu 1.000 Blutkonserven pro Tag. Blut sei „ein echtes Notfallmedikament“, betonte Christoph Hörmann, der Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Anästhesiologie, Reanimation und Intensivmedizin (ÖGARI). „Auch wenn wir stets versuchen, blutsparend zu operieren, bedarf es einer Reserve an Blutkonserven in Österreich.“

Die ÖGARI unterstützt den Appell der Rettungsdienste anlässlich des Weltblutspendetages am 14. Juni. „Immer noch ist die Anzahl der Blutspenden rückläufig, und es sollte nicht erneut zu einem Mangel an Blutkonserven kommen, um nicht akute Operationen zu gefährden und geplante Operationen verschieben zu müssen“, erläuterte Hörmann.

Der steigende Bedarf an Blutkonserven im Bereich der Akutmedizin erklärt sich aus der Mobilität der Bevölkerung, sei es im Straßenverkehr, aber auch bedingt durch entsprechende Outdoor-Aktivitäten, die vor allem in den Sommermonaten vermehrt zu Unfällen führen.

Blutspenden für Schnellentschlossene

Schon am Mittwoch gibt es etwa im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Eisenstadt von 13.00 bis 16.00 Uhr die Möglichkeit, Blut zu spenden. Für die Dauer der Blutspende kann man gratis im Parkhaus parken – mehr dazu in burgenland.ORF.at.

In Niederösterreich kann immer in den Blutbanken in St. Pölten oder Mistelbach gespendet werden. Außerdem finden rund um den Weltblutspendetag mehrere Aktionen statt, etwa am 14. Juni im Flughafen Schwechat (Bezirk Bruck an der Leitha) sowie in Brunn am Gebirge (Bezirk Mödling), am 15. Juni in Mödling und am 16. Juni in Waidhofen an der Ybbs sowie Bad Vöslau (Bezirk Baden) – mehr dazu in noe.ORF.at.

In der Steiermark wolle man bis Ferienbeginn 15.000 lebensrettende Blutkonserven auf Lager haben, so das Rote Kreuz. „Für die Steiermark bedeutet das rund 1.500 Blutkonserven, die zu sammeln sind“, sagte Christian Steinscherer, Leiter des steirischen Blutspendedienstes. Damit das erreicht wird, wird am Mittwoch unter anderem zu Blutspendeaktionen ins ORF-Landesstudio Steiermark in Graz geladen – mehr dazu in steiermark.ORF.at.