Tafel einer Volksschule mit dem Schriftzug „schöne Ferien“ zum Semester-Ende
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Bildung

Fünfer im Zeugnis: Tipps für Eltern

Das Ende des Schuljahres ist da und damit auch der Start in die Sommerferien. In den nächsten Wochen werden sich vermutlich Eltern auch über die Zeugnisse ihrer Kinder Gedanken machen. Expertinnen geben Tipps, wie mit einem „Fleck“ umgegangen werden kann.

Für rund 490.000 Kinder und Jugendliche in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland starten am Freitag nach der Zeugnisverteilung neun Wochen Ferien. Die rund 650.000 Schülerinnen und Schüler in den anderen Bundesländern starten mit ihren Zeugnissen erst eine Woche später in die Ferien.

Schulbeginn ist im Osten wieder am 4., im Westen am 11. September. Eine negative Note kann die Ferienlaune ordentlich trüben. Sowohl für Kinder als auch Eltern ist ein schlechtes Zeugnis oft keine einfache Situation.

„Keine Aussage über Intelligenz“

Den Kindern ist es unangenehm, den Eltern schlechte Nachrichten zu überbringen, die Eltern wissen oft nicht, wie sie richtig reagieren sollen. „Ein Zeugnis sagt nichts über die tatsächliche Intelligenz oder die Fähigkeiten des Kindes aus. Es ist vielmehr eine Momentaufnahme“, sagt Magdalena Rankl, Pädagogin und Beraterin der Rat auf Draht Elternseite.

„Auch, wenn es diesmal nicht so gut gelaufen ist, heißt das nicht, dass man es in Zukunft nicht wieder in Ordnung bringen kann“, so Rankl. Was aber nun konkret tun, wenn der Nachwuchs mit einem oder mehreren Fünfern Zeugnis voller schlechter Noten nach Hause kommt? Hier ein paar Tipps der Expertinnen der Rat auf Draht Elternseite.

Anstrengungen würdigen

Auch, wenn eine oder mehrere Noten schlecht sind, habe sich das Kind in den meisten Fällen angestrengt. Das sollten die Eltern würdigen. Vermutlich ist das Kind mit dieser Situation selbst nicht zufrieden. „Statt mehr Kritik braucht es die Gewissheit, dass die Eltern hinter ihm stehen. Frei nach dem Motto: Wir schauen jetzt gemeinsam, was wir tun können“, so Rankl.

Positives hervorheben

Außerdem sei es hilfreich, sich auf positive Aspekte (gute Noten in anderen Fächern, Talente und Fähigkeiten des Kindes, etc.) zu konzentrieren, statt auf das Negative. Wer auf Unterstützung und Mitgefühl statt auf Anschuldigungen und Vorwürfe setzt, hebt auch das Selbstwertgefühl seines Kindes. So gestärkt, lerne das Kind sich in Zukunft besser.

Von Bestrafung absehen

Eltern seien oft versucht, bei schlechten Noten ein Handy- oder Gaming-Verbot auszusprechen. Strafen seien aber „eher kontraproduktiv, sie verschlechtern das Miteinander noch zusätzlich. Die Situation ist herausfordernd genug“.

Ferien sind Ferien

Es sollte den Kindern vergönnt sein, ihre Ferien zu genießen und sich eine Auszeit zum Abschalten und Auftanken zu nehmen. Nach der Pause kann es dann erholt weitergehen, lautet ein weiterer Tipp.

Gemeinsam überlegen

Wichtig sei auch, gemeinsam zu überlegen, was die Gründe für die schlechten Noten waren. „Machen Sie miteinander einen Plan, wie es künftig besser laufen könnte. Das gibt Sicherheit und Orientierung“, sagt Rankl. Eltern sollten sowohl die Wünsche des Kindes als auch ihre eigenen Bedürfnisse berücksichtigen.

Unterstützung holen

Die Expertin empfiehlt zudem: „Wenn Sie das Gefühl haben, dass etwa das gemeinsame Lernen mit Ihren Kind nicht klappt und sie dabei immer wieder in Streit geraten – sie sind damit keine Ausnahme. Zögern Sie nicht, sich Hilfe zu holen." Vielleicht gibt es Bekannte, Nachbarn oder Verwandte, die stundenweise als Lernunterstützung einspringen können.

Wenn es nicht anders möglich ist, kann auch professionelle Unterstützung in Form von Nachhilfeunterricht geholt werden. Auch das Team der Elternseite steht Eltern zur Verfügung. Termine für Beratungen via Videochat sind online unter buchbar.