Ein Hund und ein Sprühbrunnen
APA/Robert Jäger
APA/Robert Jäger
Wetter

Juli brachte lange Hitzewelle

Der Juli war einer der wärmsten in Österreichs Messgeschichte und brachte eine relativ lange Hitzewelle. Regen war im letzten Monat regional sehr unterschiedlich verteilt.

In der vorläufigen Auswertung liege der Juli im Flachland um 1,4 Grad über dem Mittel der Klimaperiode 1991 bis 2020, auf den Bergen um 1,3 Grad, hieß es am Dienstag von der GeoSphere Austria. Am heißesten war es am 11. Juli in Bludenz in Vorarlberg mit einem Höchstwert von 37,7 Grad.

Wärmer als im langjährigen Schnitt

Laut Alexander Orlik, Klimatologe bei der GeoSphere Austria, ergibt das „im Tiefland Österreichs Platz neun in der Reihe der wärmsten Juli-Monate der 257-jährigen Messgeschichte und auf den Bergen Platz zwölf in der 173-jährigen Gebirgsmessreihe“.

Karte zur Temperaturentwicklung im Juli im Vergleich zum Mittel 1961 bis 1990
Karte zur Temperaturentwicklung im Juli im Vergleich zum Mittel 1991 bis 2020
GeoSphere Austria GeoSphere Austria
Temperaturabweichung im Juli 2023 nach Klimaperiode 1961 bis 1990 und 1991 bis 2020 in Grad Celsius

Im Vergleich zur Klimaperiode 1961 bis 1990, die von der Klimaerwärmung noch nicht so stark betroffen war, lag der Juli 2023 im Tiefland um 3,1 Grad über dem Mittel und auf den Bergen um 2,8 Grad.

Mehr Hitzetage

In St. Pölten dauerte die Hitzewelle 13 Tage, in einem durchschnittlichen Juli hält eine solche mit Beginn im Juli hier neun Tage an (im Vergleich mit Mittel 1991 bis 2020). In Wien (Hohe Warte) und in Eisenstadt dauerte die Hitzewelle in diesem Juli 18 Tage (im Durchschnitt sind es an beiden Orten neun Tage), in Linz 17 (Durchschnitt neun), in Salzburg-Flughafen fünf (Durchschnitt sieben), in Bregenz zwölf (Durchschnitt acht), in Klagenfurt-Flughafen zehn (Durchschnitt ebenfalls zehn), in Graz-Universität zwölf (Durchschnitt zehn) Tage.

Karte zur Niederschlagsentwicklung im Juli im Vergleich zum Mittel 1961 bis 1990
Karte zur Niederschlagsentwicklung im Juli im Vergleich zum Mittel 1991 bis 2020
GeoSphere Austria GeoSphere Austria
Niederschlagsabweichung im Juli 2023 nach Klimaperiode 1961 bis 1990 und 1991 bis 2020 in Prozent

An der Wetterstation Innsbruck-Universität dauert eine durchschnittliche Hitzewelle mit Beginn im Juli acht Tage, heuer waren es sechs mit einem Tag Unterbrechung und dann sieben, also insgesamt 13 Hitzewellentage.

Ab wann eine Hitzewelle?

Die Auswertung erfolgte laut GeoSphere Austria mit Kysely-Tagen, benannt nach dem tschechischen Meteorologen Jan Kysely. Vereinfacht gesagt definierte er eine Hitzewelle mit einer Serie von zumindest drei aufeinanderfolgenden Tagen über 30 Grad Celsius, die von Tagen zwischen 25 und 30 Grad unterbrochen werden können, solange die mittlere Maximaltemperatur in der gesamten Periode größer 30 Grad bleibt.

Trockener Norden und nasser Süden

Der Juli brachte einerseits sehr trockene Phasen, andererseits kräftige Gewitter und Regenschauer. In der österreichweiten Auswertung liegt die Niederschlagsmenge ziemlich genau im Bereich des Durchschnitts (minus drei Prozent).

In der regionalen Auswertung sind der Norden und Osten aber größtenteils zu trocken (meist minus 50 bis minus 75 Prozent) und der Westen und Süden normal bis überdurchschnittlich feucht. So lagen die Regenmengen in vielen Regionen von Osttirol, Kärnten und der Steiermark 25 bis 75 Prozent über dem vieljährigen Durchschnitt.