Die heimischen Bäuerinnen und Bauern hätten die aktuelle Ernte schon ganz eingefahren, anders als in Nachbarländern wie Deutschland und Tschechien, wo viel Getreide wetterbedingt noch auf dem Feld stehe. Das Aussäen im Herbst 2022 sei gut verlaufen, im Winter sei es sehr trocken gewesen, aber im Frühling habe es dann genügend Regen gegeben, sagte Griesmayr. Eine Trockenphase im Juni habe wiederum eine schnelle Ernte erleichtert.
Anbaufläche ausgeweitet
Die gesamte Getreideernte inklusive Mais wird für heuer mit fast 5,5 Millionen Tonnen prognostiziert. Neben höheren Erträgen pro Hektar trägt auch eine ausgeweitete Anbaufläche zu der Entwicklung bei. Die Gesamtfläche stieg gegenüber dem Vorjahr um 2,2 Prozent auf rund 1,067 Millionen Hektar.
Preissteigerungen im vergangenen Jahr führten auch bei der wichtigsten Sorte, dem Weichweizen, zu einem Plus an Anbaufläche von 1,2 Prozent auf gut 247.000 Hektar. Die Gesamtweizenproduktion (Hart- und Weichweizen) wurde um 5,2 Prozent auf geschätzte 1,8 Millionen Tonnen gesteigert. Allerdings sei der Eiweißgehalt des Weizens etwas gesunken. Stark zugelegt habe weiters die Roggenproduktion (plus 16,2 Prozent auf 194.000 Tonnen).
Verlagerung zu Wintergetreide
Wegen der Klimakrise und der zunehmenden Trockenheit habe sich die Verlagerung vom Sommergetreide hin zum Wintergetreide (im Herbst ausgesät, im Frühjahr geerntet) der vergangenen Jahre fortgesetzt. Dadurch soll die Winterfeuchtigkeit besser genutzt werden. Das führte zu einem deutlichen Rückgang der Anbaufläche für Sommergerste (minus elf Prozent) und Hafer (minus 13,1 Prozent).