Blockadeaktion der „Letzten Generation“ in Wien
ORF/Ulrike Dobes
ORF/Ulrike Dobes
Chronik

Neue Protestwelle der „Letzten Generation“

Im Rahmen einer großangelegten Protestwelle haben Klimaaktivistinnen und -aktivisten der „Letzten Generation“ in fünf Städten Straßen blockiert. In Wien wurde auf dem Kärntner Ring beim Schwarzenbergplatz, in Graz beim Dietrichsteinplatz demonstriert. In Klagenfurt war die Villacher Straße, in Innsbruck die Innstraße betroffen. Erstmals wurde in Wels protestiert.

In der oberösterreichischen Stadt versammelten sich Demonstrantinnen und Demonstranten an der Innviertler Straße (B137) und an der Wiener Straße (B1) stadteinwärts. Ab 7.45 Uhr klebten laut Polizei sechs Menschen auf der Osttangente in Fahrtrichtung Norden und fünf auf der Hans-Sachs-Straße stadteinwärts.

Der ÖAMTC berichtete rund eine halbe Stunde später von zwei Kilometer Stau stadteinwärts bis zurück auf die Wiener Straße (B1) und rund einen Kilometer auf der Osttangente. Die „Letzte Generation“ schrieb auf ihrer Homepage, im Zuge des Protests in Wels zu einem Gesprächsabend einzuladen, „bei dem vor allem kontroverse Meinungen herzlich willkommen sind“.

„Für Zukunft von Schülern einsetzen“

Die Aktivistinnen und Aktivisten stellten sich in den fünf Städten „dem fossilen Wahnsinn in den Weg“, damit sich die Regierung „endlich ernsthaft für die Zukunft von Schülerinnen und Schüler und uns allen einsetzt“, so Sprecherin Marina Hagen-Canaval in einer Aussendung.

„Seit über 950 Tagen rast Österreich ohne Klimaschutzgesetz auf einen Abgrund zu, weil die Regierungen ihrer Aufgabe laut Umweltverfassungsgesetz, uns alle zu schützen, nicht nachkomme. Bei Schülerinnen und Schülern würden 950 Fehltage mit Sicherheit zu Schulverweisen führen“, sagte die Sprecherin angesichts des Schulbeginns in mehreren Bundesländern.

Blockadeaktion der „Letzten Generation“ in Klagenfurt
ORF/Lisa Natmessnig
Eine Klebeaktion in Kärnten

Katastrophen in Kärnten „passieren jetzt“

In Kärnten wurde Autofahrern empfohlen, die steinerne Brücke auf der Klagenfurter Villacher Straße zu umfahren. Die Villacher Straße ist eine der Haupteinfahrtsrouten nach Klagenfurt, teilweise wurde der Verkehr von der Polizei abgeleitet.

Eine Aktivistin sagte, man habe in Kärnten diesen Sommer gesehen, dass Katastrophen und Überflutungen Realität seien. Das sei kein Szenario, das irgendwann in Zukunft passieren werde, sondern das passiere jetzt. Der Ort und der Tag seien bewusst ausgewählt worden, das sei Teil einer österreichweiten Protestwelle – mehr dazu in kaernten.ORF.at.

Anzeigen in Tirol angekündigt

Auf Twitter (X) kündigten die Aktivistinnen und Aktivisten an, in der Steiermark auf dem Kaiser-Josef-Platz in Graz ihren Protest zu führen. In Tirol war die Innsbrucker Innstraße betroffen. Wie es seitens der Innsbrucker Polizei zur APA hieß, marschierten circa 15 Personen auf der Innstraße in Richtung Westen.

Laut ÖAMTC würden sich die Verzögerungen auf einen Kilometer beschränken. Es werde allerdings Anzeigen geben, kündigte ein Polizeisprecher an. Nach einer Dreiviertelstunde wurde die Aktion von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern in Innsbruck bei der Innbrücke selbstständig aufgelöst.

Auch in Wien war der Protest nach etwa einer halben Stunde zu Ende, sagte Polizeisprecher Mattias Schuster der APA. In der Früh hatten sich vier Aktivistinnen und Aktivisten der „Letzten Generation“ auf die Fahrbahn bei der Kreuzung des Rings mit dem Schwarzenbergplatz geklebt. Der Kfz-Verkehr wurde von der Polizei schon ein Stück vor der Kreuzung umgeleitet. Der Protest selbst dauerte nur bis kurz nach 8.00 Uhr, wie die Polizei mitteilte – mehr dazu in wien.ORF.at .