Umwelt & Klima

Bodenverbrauch: Zwei Bundesländer für verbindliche Ziele

Nur Tirol und Wien stimmen einem verbindlichen Zielwert für den Bodenverbrauch in der nationalen Bodenschutzstrategie zu. Oberösterreich, Salzburg und Vorarlberg blockierten das Vorhaben dagegen „massiv“, berichtete Greenpeace anhand von Stellungnahmen der Bundesländer sowie des Städte- und Gemeindebunds.

Die Umweltorganisation fordert einen Bodenverbrauch von maximal 2,5 Hektar pro Tag bis 2030. Darüber verhandeln Bund, Länder sowie Städte- und Gemeindebund wieder am Mittwoch.

„Die Hauptverantwortung für den Bodenschutz liegt bei den Bundesländern. In Österreich wird pro Person doppelt so viel verbaut wie bei unseren Nachbarn Deutschland und Schweiz. Die Landesregierungen müssen sich klar zum Schutz unserer Böden bekennen“, betonte Olivia Herzog, Bodenschutzexpertin bei Greenpeace in Österreich.

Versiegelte Flächen können kein Wasser aufnehmen und erhöhen das Risiko von Hochwasser – ebenso wird das Hitzeproblem verschärft, da versiegelte Böden und verbaute Bereiche Wärme speichern.

Auch Gemeindebund gegen klaren Zielwert

Niederösterreich, Burgenland und die Steiermark zögern laut Greenpeace, einer Zielvereinbarung zuzustimmen, da Daten und eine Methodik zur Berechnung regionaler Flächenkontingente fehlten.

Der Städtebund fordert entsprechende gesetzliche Änderungen von Bund und Ländern, um eine Zielerreichung überhaupt möglich zu machen. Oberösterreich, Salzburg, Vorarlberg und der Gemeindebund zeigen keine Bereitschaft, einem klaren Zielwert zuzustimmen. Kärnten hat keine Rückmeldung zur Greenpeace-Umfrage abgegeben.

Täglich 13 Hektar versiegelt

2022 wurden in Österreich täglich etwa 13 Hektar Acker- und Naturflächen versiegelt, verbaut und planiert – jährlich wird somit die Fläche von Eisenstadt zerstört. Um das bundesweite Ziel zu erreichen, muss der zusätzliche Bodenverbrauch in den nächsten sieben Jahren um etwa 80 Prozent sinken.

Dazu muss die Obergrenze im nächsten Schritt schnellstmöglich gesetzlich verankert und geeignete Maßnahmen umgesetzt werden, informierte Greenpeace.