Tiertransporter
IMAGO/Arnulf Hettrich
IMAGO/Arnulf Hettrich
Chronik

VCÖ: Anstieg bei Tiertransporten nach Österreich

Die Zahl der nach Österreich transportierten Tiere war im Vorjahr um ein Drittel höher als im Jahr 2015, wie eine Analyse des Verkehrsclubs Österreich (VCÖ) auf Basis von Daten der AGES zeigt. 2022 wurden 21,6 Millionen Tiere von Österreich importiert, 16,2 Millionen Tiere wurden exportiert.

21,6 Millionen Tiere wurden den Daten zufolge im Vorjahr nach Österreich transportiert. Das waren zwar um 1,2 Millionen weniger als im Jahr 2021, aber um 5,2 Millionen mehr als noch im Jahr 2015 und um 4,9 Millionen mehr als im Jahr 2014, weist der VCÖ auf Daten der AGES hin. Gegenüber 2015 sind die Lebendtiertransporte nach Österreich um rund ein Drittel gestiegen. Das bedeute nicht nur mehr Lkw-Verkehr auf den Straßen, sondern auch mehr Tierleid, so die Mobilitätsorganisation VCÖ.

Im Vorjahr importierte Österreich demnach nicht nur aus Nachbarstaaten Tiere, sondern unter anderem auch aus Dänemark, Frankreich, Niederlande, Polen und Spanien. Zudem habe Österreich 16,2 Millionen Tiere exportiert, um rund 800.000 mehr als im Jahr 2021, aber um sechs Millionen weniger als im Jahr 2015. Die Exporte seien unter anderem auch nach Bulgarien, Rumänien, Niederlande und Polen gegangen.

Dazu kämen viele Transitfahrten durch Österreich. Die Dimension der Lebendtiertransporte in der EU verdeutlichte auch ein im heurigen Frühjahr veröffentlichter Bericht des EU-Rechnungshofs. Dieser stellte fest, dass Milliarden von Tieren quer durch die EU transportiert werden.

VCÖ fordert weniger und kürzere Transporte

Jedes dritte Tier sei mehr als acht Stunden auf engstem Raum in den Transportern eingesperrt und unterwegs, jedes 25. Tier wird sogar mehr als 24 Stunden transportiert. Es brauche weniger und kürzere Transporte sowie bessere Transportbedingungen, fordert nun der VCÖ. Der EU-Rechnungshof spricht sich zudem für mehr lokale und mobile Schlachtanlagen aus, um die Transportdauer zu reduzieren.

„Doch anstatt auf EU-Ebene entsprechende Vorgaben für bessere Transportbedingungen und für die Reduktion qualvoller Tiertransporte umzusetzen, ist die EU-Kommission weiterhin säumig“, kritisiert VCÖ-Sprecher Christian Gratzer. Das ursprünglich für Sommer geplante Tierschutzpaket wurde erneut verschoben und wird auch im Herbst nicht präsentiert.

Einen Beitrag zur Reduktion qualvoller Tiertransporte könne auch jeder und jede Einzelne durch ein bewusstes Konsumverhalten leisten. Zum einen durch einen geringeren Fleischkonsum, zum anderen indem auf regionale Herkunft geachtet wird.