Arbeitslose Frau bei Beratung am AMS Arbeitsmarktservice, um eine Beschäftigung zu finden
APA/ROLAND SCHLAGER
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Wirtschaft

Arbeitslosenzahl deutlich gestiegen

Obwohl die Anzahl der Erwerbstätigen in Österreich heuer im dritten Quartal um 0,9 Prozent auf gut 4,5 Millionen gestiegen ist, hat auch die Arbeitslosigkeit kräftig zugenommen: 247.200 Menschen waren laut Statistik Austria auf Arbeitssuche, um 11,5 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Die Zahl der Arbeitslosen nach internationaler Definition stieg heuer im dritten Quartal zum dritten Mal in Folge im Jahresabstand. Trotz einer weiterhin hohen Zahl an offenen Stellen waren zwischen Juli und September 247.200 Menschen auf Arbeitssuche, 25.500 Personen bzw. 11,5 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Die Arbeitslosenquote stieg damit gegenüber dem Vorjahresquartal um 0,5 Prozentpunkte auf 5,2 Prozent. Dabei gab es bei den Männern einen etwas stärkeren Zuwachs (plus 0,6 Prozentpunkte) als bei Frauen (plus 0,3 Prozentpunkte).

Auch bei ausländischen Staatsangehörigen war der Anstieg der Arbeitslosenquote nach internationaler Definition mit einem Plus von 1,7 Prozentpunkten auf 10,4 Prozent deutlicher als bei Menschen mit österreichischem Pass (plus 0,1 Prozentpunkte auf 3,8 Prozent). Überdurchschnittlich stark stieg die Arbeitslosenquote auch bei Personen mit höchstens Pflichtschulabschluss – um 1,4 Prozentpunkte auf 12,8 Prozent.

Mehr Beschäftigte nur im Dienstleistungssektor

Die Zunahme der Anzahl der Erwerbstätigen blieb nur auf den Dienstleistungsbereich beschränkt – in der Landwirtschaft sowie in Industrie und Gewerbe war sie rückläufig. Einem Plus von 80.100 bzw. plus 2,6 Prozent im Dienstleistungsbereich standen ein Minus von 19.800 (12,3 Prozent) in der Land- und Forstwirtschaft und von 19.200 (1,6 Prozent) in Industrie und Gewerbe gegenüber.

„Die Rezession wirkt sich merklich auf den Arbeitsmarkt aus“, sagte Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas am Donnerstag. Vor allem der Bau war von der schwachen Konjunktur betroffen.

Erwerbstätigenquote bei 74,9 Prozent

Durchschnittlich waren im Zeitraum Juli bis September 4.532.100 Personen ab 15 Jahren erwerbstätig. Verglichen mit dem Vergleichszeitraum des Vorjahres bedeutet das – trotz Rezession – einen weiteren Anstieg um 41.000 Erwerbstätige (plus 0,9 Prozent). Die Erwerbstätigenquote, also der Anteil der Erwerbstätigen an allen Personen im Alter von 15 bis 64 Jahren, betrug bei Männern 78,9 Prozent, bei Frauen 70,9 Prozent und lag insgesamt bei 74,9 Prozent.