Mietvertrag Schlüssel
ORF.at/Dominique Hammer
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Wirtschaft

Mietkosten erneut kräftig gestiegen

Die Mieten sind im dritten Quartal dieses Jahres erneut deutlich gestiegen. Laut Statistik Austria betrugen die durchschnittlichen Mietkosten inklusive Betriebskosten im Zeitraum von Juli bis inklusive September 9,50 Euro pro Quadratmeter. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist das ein Plus von acht Prozent.

Ohne Betriebskosten fiel der Anstieg prozentuell sogar noch stärker aus. So stiegen die Mieten ohne diese auf 7,10 Euro pro Quadratmeter – ein Plus von 9,2 Prozent. Die Miete inklusive Betriebskosten betrug im dritten Quartal laut Statistik Austria im österreichweiten Durchschnitt 631 Euro pro Wohnung auf Basis der 9,50 Euro pro Quadratmeter. Dabei lagen die durchschnittlichen Betriebskosten bei 160,60 Euro pro Wohnung bzw. 2,50 Euro je Quadratmeter.

„Seit dem Plus von 6,6 Prozent im dritten Quartal 2022 haben wir von Quartal zu Quartal immer höhere Mietanstiege gesehen, die im zweiten Quartal 2023 in einem Zuwachs von 11,1 Prozent gipfelten“, so der Generaldirektor der Statistik Austria, Tobias Thomas. Im dritten Quartal 2023 sei die Steigerungsrate gegenüber dem Vorjahresquartal zwar nun erstmals wieder niedriger ausgefallen. Sie „blieb jedoch weiterhin auf einem höheren Niveau als vor dem starken Inflationsanstieg“, sagte Thomas.

Mietpreisdeckel soll im Dezember beschlossen werden

Der von der Regierung im August angekündigte Mietpreisdeckel soll im Dezember-Plenum des Nationalrats beschlossen werden. Die Koalition hatte Ende August angekündigt, dass Mieterinnen und Mieter mit gesetzlich geregeltem Mietverhältnis – also etwa im gemeinnützigen Wohnbau – künftig mit maximal fünf Prozent Mietzinserhöhung pro Jahr rechnen müssen.

Gelten soll die Regelung in den kommenden drei Jahren. Ab 2027 soll sowohl bei Kategorie- als auch bei Richtwertmieten die Valorisierung anhand der durchschnittlichen Inflation der vergangenen drei Jahre berechnet und der fünf Prozent übersteigende Teil bei der Anpassung nur zur Hälfte berücksichtigt werden, heißt es im Entwurf des Mietrechtlichen Inflationslinderungsgesetzes.

Verfassungsmehrheit nicht in Sicht

Geplant ist nur mehr ein einfachgesetzlicher Beschluss, da ÖVP und Grüne keine der beiden ausreichend großen Oppositionsparteien SPÖ oder FPÖ gewinnen dürften, um eine Verfassungsmehrheit hinzubekommen, die ursprünglich als Ziel galt. Die Regierung hatte die ursprünglich angestrebte Verfassungsmehrheit mit einem zusätzlichen Schutz für Mieterinnen und Mieter begründet, um den Deckel „gesetzlich wasserdicht“ zu machen und vor „allfälligen Klagen“ zu schützen.