Verkehr

Großes Stadt-Land-Gefälle bei Privat-Pkws

Bei der Anzahl der privaten Pkws gibt es große Unterschiede zwischen Gemeinden und Städten, wie der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) analysiert. Im Schnitt gibt es 483 private Pkws pro 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Neben allen Wiener Bezirken liegen auch 168 Gemeinden und Städte darunter.

Mit 217 Privat-Pkws pro 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner weist der Wiener Bezirk Neubau die niedrigste Privat-Pkw-Dichte auf, wie die VCÖ-Analyse zeigt. In 14 Bezirken Wiens gibt es weniger als 300 Pkws pro 1.000 Personen. Die meisten Pkws im Verhältnis zur Bevölkerungszahl gibt es in Andlersdorf im niederösterreichischen Bezirk Gänserndorf, wo auf 154 Einwohnerinnen und Einwohner 148 Privat-Pkws kommen, das sind 95 Pkws pro 100 Personen.

Geringste Dichte in Wien

Im Landeshauptstadt-Vergleich hat Wien mit 298 Privat-Pkws pro 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner die Nase vorne, vor Innsbruck mit 339, der Stadt Salzburg mit 387, Bregenz mit 396 und Graz 399, informiert der VCÖ. Am höchsten ist die Privat-Pkw-Dichte im Landeshauptstadt-Ranking in Klagenfurt mit 523.

Bei den Städten mit 25.000 bis 65.000 Einwohnerinnen und Einwohner liegen Bregenz (396), Dornbirn (439) und ex aequo Feldkirch, St. Pölten und Leoben (jeweils 464) an der Spitze, so die VCÖ-Analyse.

Neben größeren Städten sind auch kleinere Gemeinden unter den Orten mit der niedrigsten Privat-Pkw-Dichte. Beispielsweise Kittsee, Wolfsthal und Hainburg. Hier wird jedoch aufgrund des starken Zuzugs aus der Slowakei die Statistik verzerrt. Was auch bei beliebten Tourismusorten wie Saalbach-Hinterglemm, Lech oder Maria Alm aufgrund der hohen Anzahl an Zweitwohnsitzen der Fall ist.

Großes Sparpotenzial

Angesichts der allgemeinen Teuerung sind Haushalte auf der Suche nach Einsparungspotenzialen. „Haushalte, die häufig mit Bahn, Bus, Fahrrad und zu Fuß mobil sein können, sparen sich im Vergleich zu Haushalten mit mehreren Pkws viel Geld und sind zudem umweltfreundlicher mobil“, sagte VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky.

„Gerade im Mobilitätsbereich ist das Potenzial, Kosten zu reduzieren, groß“, so Jaschinsky. Um das eigene Sparpotenzial eruieren zu können, empfiehlt der VCÖ einige Wochen ein Mobilitätstagebuch zu führen. In dieses trägt man ein, welche Strecken mit welchem Verkehrsmittel zurückgelegt werden. Bei Autofahrten notiert man immer auch, welche Alternativen es geben würde. Nach einiger Zeit wird der Anteil der Fahrten, die statt mit dem Auto mit Bahn, Bus, Fahrrad oder bei sehr kurzen Strecken zu Fuß zurückgelegt werden können, gut sichtbar.

Mehr öffentliche Verkehrsverbindungen auch in den Regionen, Mikro-ÖV-Angebote in dünn besiedelten Gebieten, der verstärkte Ausbau der Rad-Infrastruktur und mehr Carsharing-Angebote sind wesentliche Maßnahmen, um private Haushalte finanziell zu entlasten und eine kostengünstigere Mobilität zu ermöglichen,so der VCÖ.