Feuerwehr zersägt einen umgefallenen Baum
APA/Manfred Fesl
APA/Manfred Fesl
Chronik

Großeinsätze nach Sturm, ein Toter

Das Sturmtief „Zoltan“ hat seit Donnerstagabend in Teilen des Landes zu Hunderten Feuerwehreinsätzen geführt. In Niederösterreich stürzte ein Baum auf einen Hochstand, ein Jäger kam dabei ums Leben. Auch im Salzburger Stadtteil Liefering wurde ein vorbeifahrender Obus von einem Baum getroffen. In Oberösterreich waren in Summe rund 3.400 Einsatzkräfte unterwegs. In den Bergen herrscht zudem hohe Lawinengefahr.

Zu dem tödlichen Vorfall kam es laut dem Sprecher des Landesfeuerwehrkommandos Niederösterreich, Franz Resperger, im Zuge einer Wildschweinjagd im Augebiet von Klosterneuburg. Die Einsatzkräfte wurden gegen 1.00 Uhr alarmiert. Sie brauchten eine Dreiviertelstunde, um den älteren Mann zu befreien. Die Notärztin konnte aber nur noch den Tod des Jägers feststellen, so Resperger.

Die Feuerwehren standen in Niederösterreich außerdem im Einsatz, um umgestürzte Bäume zu beseitigen. Insgesamt kam es zu rund 130 Feuerwehreinsätzen. Zudem wurden Strom- und Telefonleitungen beschädigt. Gerechnet werde mit „massiven“ Einsätzen bis zum Wochenende, sagte Resperger. „Wir sind und bleiben in Alarmbereitschaft“, betonte er. Größere Feuerwehren seien aufgrund der Wetterprognose durchgehend besetzt, sagte der Sprecher – mehr dazu in noe.ORF.at.

Jäger erschlagen Sturm
Feuerwehr Klosterneuburg
Der tödliche Unfall ereignete sich bei einer Wildschweinjagd in Klosterneuburg

400 Einsätze in Oberösterreich

In Oberösterreich hatten sich ab 18.30 Uhr die Notrufe in der Landeswarnzentrale gehäuft, gegen 22.30 Uhr nahmen die Einsätze schlagartig zu, hieß es dort. In Summe wurden 230 Feuerwehren zu 400 Einsätzen gerufen. Besonders betroffen waren Inn-, Hausruck- und Traunviertel sowie Bad Ischl.

Im Bezirk Vöcklabruck wurde ein Fahrzeug von umgestürzten Bäumen eingeschlossen. Alle Insassen konnten sich unverletzt in Sicherheit bringen. In der Gemeinde Hartkirchen (Bezirk Eferding) war vorerst eine Siedlung mit acht Häusern nicht erreichbar, da mehrere umgeknickte Bäume die einzige Zufahrtsstraße blockierten – mehr dazu in ooe.ORF.at.

Sturm wütet über Österreich

Ein Sturmtief hat in der Nacht auf Freitag für zahlreiche Feuerwehreinsätze gesorgt. In Klosterneuburg in Niederösterreich starb ein Jäger, nachdem ein Baum auf den Hochstand gestürzt war.

Gleichzeitg ließ starker Schneefall die Lawinengefahr in den Bergen stark steigen. Einen Meter Neuschnee erwartet der oberösterreichische Lawinenwarndienst am Freitag und am Samstag in mittleren Lagen. Im Hochgebirge dürfte sogar noch mehr Schnee fallen. Verbreitet gilt daher in Oberösterreichs Bergen die Stufe drei, teilweise sogar Stufe vier, also große Gefahr – mehr dazu in ooe.ORF.at.

Obus in Salzburg von Baum getroffen

In Salzburg hatten die orkanartigen Windböen in der Peter-Pfenninger-Straße einen großen Baum entwurzelt, der auf den Obus stürzte. Fahrgäste kamen bei dem Vorfall nicht zu Schaden, die Buslenkerin musste nach ersten Informationen mit leichten Verletzungen ins Spital gebracht werden. Am Fahrzeug und an den Oberleitungen entstand erheblicher Sachschaden. In der Folge wurde gegen 23.00 Uhr der gesamte Obusverkehr in Salzburg eingestellt – mehr dazu in salzburg.ORF.at.

Obus Sturm Baum
A.Klement/ORF
In Salzburg wurde ein Obus von einem entwurzelten Baum getroffen, die Buslenkerin wurde dabei leicht verletzt

Meldungen über weitere Verletzte lagen in der Früh nicht vor. Laut Landesfeuerwehrkommando hatten es die rund 620 Einsatzkräfte vor allem mit umgestürzten Bäumen, abgerissenen Ästen und abgestürzten Dach- und Fassadenteilen zu tun, die Straßen blockierten. In Bürmoos (Flachgau) wurde eine Garnitur der Salzburger Lokalbahn wegen umgestürzter Bäume und Leitungsschäden geräumt.

Erhebliche Staus auf A10

Umgestürzte Bäume sorgten Freitagfrüh für erheblichen Stau auf der Tauernautobahn (A10). In Fahrtrichtung Villach stürzten mehrere Fichten auf die rechte Fahrbahn bei Kilometer vier, die nun weggeräumt werden müssten, so eine Sprecherin. Es kam zu erheblichem Rückstau, der bis zur Westautobahn (A1) reichte.

Vom starken Wind war auch der Flugverkehr betroffen. Zwei aus Hamburg bzw. Düsseldorf kommende Maschinen wurden am Abend wegen der staken Seitenwinde auf dem Flughafen Salzburg nach Linz umgeleitet, zwei weitere Verbindungen gestrichen, sagte Airport-Sprecher Alexander Klaus.

Ein Sturmschaden
FF Kuchl/Salzburg
Zahlreiche Autos wurden durch den starken Sturm in der Nacht beschädigt

Zahlreiche Einsätze auch in Steiermark

Auch in der Steiermark sorgte das Sturmtief für zahlreiche Feuerwehreinsätze: Im obersteirischen Bezirk Liezen standen rund 20 Wehren mit 280 Personen im Unwettereinsatz, hieß es in einer Aussendung des Bereichsfeuerwehrkommandos Liezen. Die Ausläufer des Sturmtiefs zogen bis nach Graz, wo gegen 1.00 Uhr Böen über das Stadtgebiet peitschten. Im Bezirk Liezen waren zahlreiche Bäume auf Straßen und Bahngleise gestürzt.

Durch den Schneefall in höheren Lagen kam es zu Verkehrsunfällen, und der Niederschlag in den Tälern sorgte für teils überschwemmte Keller. Davon betroffen war etwa auch das Seniorenpflegeheim Gröbming. Bei der Energie Steiermark rüstet man sich: Die Anzahl von Monteuren, die zur Verfügung stehen, wurde deutlich erhöht. Auch die ÖBB stellten sich auf Schwierigkeiten ein – mehr dazu in steiermark.ORF.at.

Mehr Arbeit für die Feuerwehr gab es auch in Wien. Von 210 Einsätzen waren 80 auf den Sturm zurückzuführen, hieß es. Grobe Schäden wurden aber keine verzeichnet.

Lawinengefahr auch im Westen

Auch in Tirol entwurzelte der kräftige Sturm Bäume. In mehreren Gemeinden, vor allem im Unterland und in Osttirol, waren Hunderte Haushalte ohne Strom. Mehrere Straßen im ganzen Bundesland mussten gesperrt werden. Insgesamt waren laut TINETZ zeitweise bis zu 12.000 Haushalte ohne Strom. Auch auf dem Innsbrucker Flughafen gab es Probleme – mehr dazu in tirol.ORF.at.

Das Land Tirol warnte zudem angesichts der starken Schneefälle vor hoher Lawinengefahr in den Bergen. Vor allem für den Westen Nordtirols und am Alpen-Hauptkamm bis zu den Hohen Tauern wurde für Freitag bis Sonntag Stufe vier auf der fünfstufigen Gefahrenskala ausgerufen – mehr dazu in tirol.ORF.at.

Warnschild Lawinengefahr
Hermann Hammer
In Tirol wurde wegen der starken Schneefälle die vierte Lawinenwarnstufe ausgerufen

Auch in Vorarlberg wird die Lawinengefahr in den kommenden Tagen steigen. Grund dafür sind die starken Schneefälle in den höheren Lagen. Der Sturm werde die Situation noch verschärfen, hieß es von der Landeswarnzentrale (LWZ) – mehr dazu in vorarlberg.ORF.at.

Sturmspitzen über 160 km/h

Die Spitzenwerte des Sturms wurden mit 162,6 km/h auf dem Feuerkogel in Oberösterreich von GeoSphere Austria in 1.618 Meter Seehöhe gemessen, gefolgt von 160,6 km/h an der Kärntner Messstation Kölnbreinsperre in 1.916 Meter Seehöhe, 159,5 km/h auf dem Galzig in Tirol (2.079 Meter Seehöhe) und 148,3 km/h an der Station Semmering/Sonnwendstein in Niederösterreich (1.500 Meter Seehöhe).