Brennende Kerze auf einem Weihnachtsbaum
ORF.at/Roland Winkler
ORF.at/Roland Winkler
Traditionelle Spendengala

Über 18,5 Mio. Euro für „Licht ins Dunkel“

Seit 51 Jahren steht „Licht ins Dunkel“ ganz im Zeichen von Solidarität und Nächstenliebe, auch heuer haben die Österreicherinnen und Österreicher zu Weihnachten wieder große Hilfsbereitschaft gezeigt. Die „Licht ins Dunkel“-Aktion brachte insgesamt über 18,5 Millionen Euro.

Angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, hoher Inflation und multipler Krisen ist die große Hilfsbereitschaft der Menschen in Österreich im Rahmen von „Licht ins Dunkel“ einmal mehr ein besonderes Zeichen der großen Solidarität.

Zum vorläufigen Spendenergebnis (Stand 17.00 Uhr) von 18.529.472 Euro beigetragen hat unter anderem die 24. „Licht ins Dunkel“-Spendengala, die am 24. Dezember seit 46 Jahren zum Fixpunkt im Fernsehen gehört. Auch heuer leisteten Soldatinnen und Soldaten des Bundesheeres sowie Vertreterinnen und Vertreter aus der Zivilgesellschaft ebenso Hilfe wie die Politik.

Neben Vertreterinnen und Vertretern der Parteien sowie Prominenz aus Kultur und Sport saß erneut auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen am Spendentelefon. Van der Bellen sprach bei der Spendengala unter anderem das Thema Frieden an. Er zeigte sich dankbar, in einem friedlichen Land aufgewachsen zu sein und sprach von einem „Privileg der Geburt“.

Bundespräsident Dr. Alexander Van der Bellen
ORF/Roman Zach-Kiesling
Bundespräsident Alexander Van der Bellen bei der diesjährigen „Licht ins Dunkel“-Gala

Nehammer appelliert an den Zusammenhalt

So wie Van der Bellen betonte auch Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) die Wichtigkeit des ehrenamtlichen Engagements und der Spendenbereitschaft. Nehammer appellierte zudem an den Zusammenhalt in der Gesellschaft und rief dazu auf, „wieder vermehrt die Mitte zu entdecken“, dort sei „viel Platz für Begegnungen“.

Nicht nur gegeneinander argumentieren, sondern auch dorthin blicken, wo etwas gelingt, möchte Vizekanzler Werner Kogler (Grüne). Zudem wollte er eine gute Nachricht verbreiten – so dürften die CO2-Emissionen in Österreich 2023 gesunken sein. Gehe es um die Situation von Menschen mit Behinderung, so sei man in Österreich noch lange nicht am Ziel, sagte Kogler. Fortschritte bei der Barrierefreiheit seien aber etwa an Bahnhöfen gemacht worden.

SPÖ-Chef Andreas Babler appellierte unterdessen dafür, dass behinderte Menschen ein Gehalt, nicht nur Taschengeld bekommen. FPÖ-Obmann Herbert Kickl plädierte in einer Aussendung für Zusammenhalt und Gemeinsamkeit im Land. Dadurch könne die Demokratie so stark werden, „dass wir die vielen Bedrohungen, die Ignoranz, Bevormundung und Unterdrückung besiegen können“.

Derzeit würde sich das Regelbildungssystem noch zu sehr darauf konzentrieren, was jemand nicht kann, sah der NEOS-Nationalratsabgeordnete Helmut Brandstätter noch Verbesserungspotenzial. Vor allem bei Menschen mit Behinderungen sei das ein Problem, die Behindertenrechtskonvention der UNO sei noch nicht zufriedenstellend umgesetzt.

Verweis auf Ukraine und Gaza

Die Zeit, in der Jesus in Bethlehem geboren wurde, sei keine friedliche gewesen, zog Kardinal Christoph Schönborn Parallelen zur u. a. von Kriegen in der Ukraine und im Nahen Osten geprägten Gegenwart. Die Weihnachtsgeschichte zeige jedoch, dass Gott auf der Seite der Schwachen sei. Weihnachten sei ein Fest der Hoffnung, betonte auch Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser.

Nachdem am Samstagabend von einem möglichen geplanten Terroranschlag in Wien, aber auch in Köln und Madrid berichtet worden war, zeigte sich Schönborn außerdem für die Wachsamkeit der Exekutive dankbar. Von einem besorgniserregenden Anstieg des Antisemitismus berichtete Oberrabbiner Jaron Engelmayer, der sich über das klare Zeichen der Politik, jüdisches Leben weiterhin zu gewährleisten, bedankte.

Am Spendentelefon waren etwa auch Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm, Familienministerin Susanne Raab (beide ÖVP) und Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne).

5.239.214 Euro bei „Ö3-Weihnachtswunder“

Im Verlauf der „Licht ins Dunkel“-Vormittagssendung ging auch das „Ö3-Weihnachtswunder“ zu Ende. 5.239.214 Euro kamen bei der Aktion zusammen, bei der Ö3-Hörer Musikwünsche bestellen und gleichzeitig für den „Licht ins Dunkel“-Soforthilfefonds spenden konnten. Zudem seien bisher durch die Ö3-Wundertüte, bei der Handys gespendet werden, 320.000 Euro für Familien in Not zusammengekommen.

Der ORF unterstützt „Licht ins Dunkel“ in all seinen Medien und Landesstudios, um möglichst viele Menschen zum Helfen zu motivieren und im Sinne des Vereins „Licht ins Dunkel“ inklusive Projekte zu fördern. Damit soll so vielen Menschen wie möglich die notwendige Unterstützung im Bereich der Barrierefreiheit und Lernhilfe und somit eine bessere Teilnahme an der Gesellschaft ermöglicht werden. Auch nach dem Heiligen Abend kann weiter gespendet werden.