Gesundheit

Knapp 45.000 an Covid-19 erkrankt

44.741 bei der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) versicherte Personen waren in der Woche vor Weihnachten (Kalenderwoche 51) mit Covid-19 im Krankenstand. Das waren um 110,53 Prozent mehr als 2022. Damals waren 21.252 Personen bei der ÖGK krankgemeldet.

Eine Woche davor (Kalenderwoche 50) waren 52.338 Personen nicht arbeitsfähig, also um rund 14,52 Prozent mehr als in der vorletzten Woche des Jahres. „Bei den Arbeitsunfähigkeitsmeldungen der Österreichischen Gesundheitskasse ist eine leichte Entspannung bemerkbar. Jedoch ist die Zahl der Covid-Erkrankten weiterhin sehr hoch“, sagte ÖGK-Chefarzt Andreas Krauter am Mittwoch.

„Deswegen ist das Tragen einer FFP2-Maske weiterhin ein einfacher und effektiver Schutz, um Ansteckungen und Weiterverbreitung von Covid, aber auch von grippalen Infekten und echter Grippe zu vermeiden“, so Kauter weiter.

Besonders viele in Wien

Allein in Wien waren in der Vorwoche 13.011 berufstätige Menschen mit Covid-19 außer Gefecht. In Niederösterreich waren es 8.464, in Oberösterreich 8.038. Seit 1. Juli 2023 gilt Covid-19 allerdings nicht mehr als meldepflichtige Erkrankung, wodurch seither weniger getestet wird. Das tatsächliche Infektionsgeschehen ist über das Abwassermonitoring sichtbar.

Dort spiegelten sich bei mittlerweile 48 von der Beobachtung umfassten Abwasseranlagen zuletzt Rekordwerte bei Infektionen mit SARS-CoV-2. Besonders viele Betroffene gibt es – gerechnet am Anteil der jeweiligen Population – in Wien, der Steiermark und in Vorarlberg.

Influenza-Fälle nehmen zu

Mit Influenza krankgemeldet waren laut ÖGK in der Vorwoche 1.260 Personen, ein Anstieg um 41,89 Prozent binnen einer Woche. 89.819 Krankenstände gab es wegen grippaler Infekte. 2022 hatte die Grippewelle am Jahresende signifikant höher ausgeschlagen: In der Kalenderwoche 51 waren 8.713 Personen mit Influenza und 155.033 mit einem grippalen Infekt im Krankenstand.

Rauch will mehr Forschung zu Long Covid

Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) setzt im Umgang mit Covid-19 und den gesundheitlichen Folgen auf Forschung und Weiterentwicklung der Behandlungsmöglichkeiten. Das betreffe sowohl die akute Erkrankung als auch Langzeitfolgen. Generelle Maßnahmen oder Verordnungen der Bundesregierung wird es – „Stand heute“ – keine mehr geben, wiederholte er.

Bezüglich der möglichen Langzeitfolgen einer Coronavirus-Infektion verwies der Minister auf die gesetzten Maßnahmen und erwartet weitere Forschungsergebnisse. Die vom Obersten Sanitätsrat empfohlenen Schritte werde man alle umsetzen, sagte Rauch und sprach damit das geplante Referenzzentrum für postvirale Erkrankungen an (wie Long/Post Covid und ME/CFS).

„Faktum ist, das sei schon auch gesagt: Man kann einfach nicht sagen, es existiert kein Long Covid, oder ME/CFS ist eine Erkrankung, die quasi nur eine psychosomatische ist“, sagte der Minister. „Da sind die Betroffenen zu Recht verärgert, fühlen sich nicht ernst genommen und allein gelassen. Das ernst zu nehmen und da die entsprechenden Schritte zu setzen, das tun wir“, versicherte Rauch.

Schwierigkeiten bei Impfprogramm

Dass die Überführung des Impfprogramms – auch bei Influenza – in den niedergelassenen Bereich nicht ganz so wie erhofft funktioniert hat, räumte Rauch aber ein: Das habe – anfangs – „nur bedingt funktioniert“. Daher habe er mit den Gesundheitslandesräten in der jüngsten Sitzung der Bundeszielsteuerungskommission vereinbart, im Jänner daraus die Lehren zu ziehen und für die kommende Impfsaison besser vorbereitet zu sein.

Zufrieden ist Rauch mit der im Dezember im Nationalrat beschlossenen Gesundheitsreform. „Ich würde das schon als Riesenwurf bezeichnen“, sagte er. Volle Wirkung entfalten werde die Reform in ein bis drei Jahren, „wenn tatsächlich im niedergelassenen Bereich der Ausbau stattgefunden und dann die Entlastung der Spitäler stattgefunden hat“.