Regentropfen auf Strauch
ORF.at/Georg Hummer
ORF.at/Georg Hummer
Wetter

Niederschlagsreichster Dezember seit 1918

Der Dezember 2023 hat österreichweit 111 Prozent mehr Niederschlag gebracht als ein durchschnittlicher Dezember. Laut GeoSphere war er der niederschlagsreichste Dezember seit 1918 und damit der zweitniederschlagsreichste Dezember seit Beginn der Messreihe im Jahr 1851.

An einzelnen Wetterstationen mit sehr langen Messreihen gab es sogar Niederschlagsrekorde für den Monat – etwa in Seckau in der Steiermark (Messbeginn 1891) mit 139 Millimetern. Der bisherige Rekord für Dezember lag bei 122 Millimetern im Jahr 1995.

Teils relativ viel Schnee

Kaltes, feuchtes Wetter zu Beginn des Monats sorgte für überdurchschnittlich viel Schnee. An der Wetterstation Wien Hohe Warte zum Beispiel gab es eine Neuschneesumme – das ist die Summe der täglichen Neuschneemenge – von 27 Zentimetern, laut GeoSphere ganze 250 Prozent mehr als im Durchschnitt der Klimaperiode 1991 bis 2020.

In vielen Tälern brachte der Dezember 2023 um zehn bis 50 Prozent mehr Schnee als gewöhnlich. Relativ wenig schneite es in den tieferen Tal- und Beckenlagen Osttirols und Kärntens, dort fiel 50 bis 90 Prozent weniger Neuschnee als im vieljährigen Durchschnitt.

Mildes Wetter nach kaltem Start

Richtung Weihnachten ließ das milde Wetter den Schnee in den tiefen Lagen Österreichs fast vollständig verschwinden. Denn nur die ersten rund zehn Tage waren kalt. Danach stieg die Temperatur mit Tiefstwerten in den Niederungen von minus vier bis minus 20 Grad um den 4. Dezember auf ein deutlich überdurchschnittliches Niveau. Der Höhepunkt wurde um die Weihnachtsfeiertage mit Höchstwerten von 23. bis 29. Dezember zwischen 15 und 19 Grad erreicht – letztere wurden am 26. Dezember in Kroisegg im Burgenland gemessen.

„Über den gesamten Monat gesehen lag die Temperatur im Tiefland Österreichs um 1,9 Grad über dem Mittel der Klimaperiode 1991 bis 2020, auf den Bergen war es um 2,2 Grad milder als im Mittel“, sagte der Klimatologe Hans Ressl von GeoSphere, „das ergibt im Tiefland Österreichs Platz 15 in der Reihe der wärmsten Dezember der 257-jährigen Messgeschichte und auf den Bergen Platz elf in der 173-jährigen Gebirgsmessreihe“.