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APA/Herbert Neubauer
APA/Herbert Neubauer
Wirtschaft

Arbeitslosenzahl leicht gestiegen

Die Arbeitslosenrate liegt aktuell etwas höher als vor einem Jahr. Im Februar waren laut Aussendung des Wirtschaftsministeriums vom Freitag 402.297 Personen ohne Job, gleichzeitig stieg die Zahl der Beschäftigten leicht. Bei Jugendlichen lag die Arbeitslosenzahl allerdings deutlich über dem Gesamtschnitt.

Von den laut Ministerium knapp über 402.000 Personen ohne Beschäftigung befanden sich 80.642 in Schulungen des Arbeitsmarktservice (AMS). Die Arbeitslosenrate belief sich Ende Februar auf 7,6 Prozent gegenüber 7,0 Prozent im Februar des Vorjahres. Die Zahl der unselbstständig Beschäftigten lag bei 3.928.000 – das entspricht einem Plus von rund 7.000 Personen im Jahresvergleich.

Bei Männern gab es ein Plus von 9,9 Prozent, bei Frauen von 7,3 Prozent. Besonders hoch war der Anstieg im Februar in Oberösterreich. Kräftig stieg die Zahl der Jobsuchenden bei ausländischen Staatsbürgerinnen und Staatsbürgern (mit plus 15,9 Prozent auf 169.902 Personen) und bei Jugendlichen (plus 11,8 Prozent auf 63.150). Je nach Bundesland fielen die Zahlen unterschiedlich aus. In Oberösterreich etwa belief sich die Zahl im Februar auf 17,0 Prozent – mehr dazu in Arbeitslosenzahl stark gestiegen. Weniger stark fiel die Stiegerung etwa im Burgenland aus – mehr dazu in Arbeitslosenzahl im Februar gestiegen, ähnlich in Salzburg – mehr dazu in Arbeitslosenquote bei 4,2 Prozent.

Von Produktion bis Gastronomie

Nach Ausbildung betrachtet traf es einmal mehr Akademiker besonders hart (plus 18,4 Prozent auf 33.378). Aufgeschlüsselt auf Branchen war der Personalabbau im Produktionsbereich erheblich spürbar (plus 15,6 Prozent auf 31.404 Personen). Weiterhin hoch sind die Zahlen im Gesundheits-, Gastronomie- und Verkehrsbereich sowie in der Bauwirtschaft, etwa in Vorarlberg – mehr dazu in Hoher Anstieg bei Arbeitslosen im Baubereich. Stärker als im Bundesdurchschnitt stieg die Quote auch in der Steiermark – mehr dazu in Mehr Arbeitslose und sinkende Preise.

Grafik zeigt Daten zur Arbeitslosigkeit in Österreich 2024
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: AMS

Jugendarbeitslosigkeit gibt Anlass zu Sorge

Die Arbeiterkammer (AK) zeigte sich besorgt über die Zahl der Jugendlichen ohne Beschäftigung, in der Gruppe der unter 25-Jährigen waren es 11,8 Prozent mehr als im Vorjahr – mehr dazu in Jugendarbeitslosigkeit im Februar gestiegen. Sehr deutlich stieg die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen etwa in Kärnten – mehr dazu in Arbeitslosigkeit um 3,6 Prozent gestiegen.

Grafik zeigt Daten zur Arbeitslosigkeit in Österreich 2024
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: AMS

„Dieser negative Trend muss gestoppt werden. Der Kampf gegen Jugendarbeitslosigkeit sollte jetzt oberste Priorität haben. Jugendliche sind die Arbeitskräfte der Zukunft, sie brauchen Perspektiven und Unterstützung“, betonte AK-Präsidentin Renate Anderl. Der Andrang auf Schulungen des AMS ist groß – mehr dazu in Starker Zulauf auf AMS-Weiterbildungskurse.

Lehrstellenmangel nur in Wien

Mit Ende Februar 2024 befanden sich 104.996 Personen in einer Lehrausbildung. 98.935 davon absolvieren ihre Lehrausbildung in einem Unternehmen, 6.061 sind in einer überbetrieblichen Lehrausbildung (ÜBA) im Auftrag des AMS.

Grafik zeigt Daten zur Arbeitslosigkeit in Österreich 2024
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: AMS

Im Vergleich zum Vorjahr war das ein geringfügiger Anstieg von 0,1 Prozent bei den Lehrlingen in Unternehmen. In den meisten Bundesländern besteht ein Lehrstellenüberhang, der deutlichste mit 12,6 Prozent in Tirol, lediglich in Wien gibt es aktuell eine Lücke. Österreichweit gab es laut Aussendung Ende Februar somit um 1.726 sofort verfügbare Lehrstellen mehr als Lehrstellensuchende.

Niedriger als vor CoV-Pandemie

Die Arbeitslosenquote nach nationaler Berechnung lag bei 7,6 Prozent, ein Anstieg um 0,6 Prozentpunkte. Die Quote nach Berechnung der EU-Statistikbehörde Eurostat betrug 5,0 Prozent (minus 0,2 Prozentpunkte).

„Die Arbeitslosigkeit geht saisonbedingt zurück; im Vorjahresvergleich ist die Arbeitsmarktlage aber ähnlich wie vor einem Monat. Die Arbeitslosenquote ist aktuell etwas höher als Ende Februar 2023, aber Ende Februar 2024 sind auch mehr Menschen als im Vorjahr in Beschäftigung“, so ÖVP-Arbeits- und -Wirtschaftsminister Martin Kocher am Freitag in einer Aussendung.

Die Gesamtzahl der Menschen ohne Beschäftigung war laut Arbeits- und Wirtschaftsministerium im Februar noch niedriger als in der Zeit vor dem Ausbruch der Coronavirus-Pandemie 2019 mit damals (im zweiten Quartal) 8,4 Prozent. „Besonders erfreulich“ nannte das Ministerium „die Entwicklung bei Frauen über 50 Jahren, deren Arbeitslosenquote Ende Februar 5,9 Prozent betrug und im Vorjahresvergleich konstant geblieben ist“ – aber nicht zurückging.