Um 6,2 Prozent mehr Arbeitslose

Die Arbeitslosigkeit ist in Österreich nahezu auf Rekordniveau. Ende Februar waren insgesamt 404.006 Personen arbeitslos, im Vergleich zum Vorjahresmonat um 6,2 Prozent mehr. Den stärksten Anstieg verzeichnete Oberösterreich.

Die Zahl der vorgemerkten Arbeitslosen ist um 5,3 Prozent oder 16.337 Personen auf 326.401 angestiegen. Zusätzlich erhöhte sich die Anzahl der Schulungsteilnehmer um 7.209 (plus 10,2 Prozent) auf 77.605. Damit waren insgesamt 404.006 Personen in Österreich ohne Job. Im Jänner waren 410.662 Personen ohne Job und damit so viele wie seit 1945 nicht mehr. Das teilte das Sozialministerium mit.

Stärkste Zunahme in OÖ und Kärnten

Am stärksten nahm die Zahl der Arbeitslosen in Oberösterreich (plus 8,6 Prozent) und in Kärnten (plus 6,5 Prozent) zu. Die geringste Zunahme wurde in Tirol (plus 1,9 Prozent) und Vorarlberg (plus 2,2 Prozent) verzeichnet. Den größten Anstieg an Schulungsteilnehmern gab es in Wien (plus 21,2) und im Burgenland (plus 7,3 Prozent).

Gesundheitssparte am stärksten betroffen

Von der Zunahme der Arbeitslosigkeit waren per Ende Februar am stärksten Beschäftigte im Gesundheits- und Sozialwesen (plus 12,2 Prozent) und Leiharbeiter (plus 6,3 Prozent) betroffen. In absoluten Zahlen gab es die meisten Arbeitslosen im Bauwesen mit 68.614 Personen, im Handel (42.720) und in der Leiharbeitsbranche (33.217).

Die durchschnittliche Verweildauer in der Arbeitslosigkeit stieg um drei auf 96 Tage. Die stärkste Zunahme der Arbeitslosigkeit wurde im Februar bei Langzeitarbeitslosen mit plus 28,9 Prozent verzeichnet. 6.124 Personen waren per Ende Februar länger als zwölf Monate vorgemerkt.

Erneut erhöhte sich die Männerarbeitslosigkeit stärker als jene der Frauen. Von den 326.401 Arbeitslosen waren 211.239 Männer (plus 6,0 Prozent) und 115.162 Frauen (plus 3,9 Prozent). Ältere Menschen waren mit einer Zunahme von 7,9 Prozent stärker betroffen als Jugendliche (plus 3,5 Prozent).

Quote bei 8,7 Prozent

Die Arbeitslosenquote lag nach österreichischer Definition im Februar bei 8,7 Prozent (plus 0,3 Prozentpunkte) und damit höher als in der Wirtschaftskrise 2009 (8,4 Prozent). Nach Berechnungen des EU-Statistikamtes Eurostat belief sich die heimische Arbeitslosenquote im Jänner - das ist der aktuellste verfügbare Wert - auf 4,9 Prozent.

Österreich hat damit erneut die niedrigste Arbeitslosigkeit in der EU, gefolgt von Deutschland und Luxemburg mit 5,3 Prozent. Die höchste Arbeitslosenquote wurde in Griechenland mit 27 Prozent und Spanien mit 26 Prozent verzeichnet. In den 27 EU-Staaten betrug die Arbeitslosenquote im Schnitt 10,7 Prozent.

Mehr in Beschäftigung

Trotz schwächelnder Konjunktur gab es in Österreich im Februar etwas mehr Personen in Beschäftigung. Die Zahl der aktiv unselbstständig Beschäftigten hat sich per Ende Februar um 27.000 Personen (plus 0,8 Prozent) auf 3,321 Millionen erhöht. Die Anzahl der gemeldeten offenen Stellen ist hingegen im Vergleich zur Vorjahresperiode um 2.724 (minus 9,6 Prozent) auf 24.757 zurückgegangen.

Sozialministerium erwartet keine Entspannung

Das Sozialministerium erwartet auch für die kommenden Monate keine Entspannung bei den Arbeitslosenzahlen. „Trotz der üblichen Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt und trotz weiterer Beschäftigungsgewinne muss auch in den nächsten Monaten mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich gerechnet werden“, sagte Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ). Bevor Europa sich nicht aus der seit knapp fünf Jahren anhaltenden Wirtschaftskrise befreie, werde auch die exportabhängige österreichische Wirtschaft nicht genügend Arbeitsplätze schaffen, um die Arbeitslosigkeit nachhaltig zu senken.

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