Ölpreis treibt Inflation in die Höhe
Insgesamt verteuerten sich die Lebenshaltungskosten in Österreich im Gesamtjahr 2016 um 0,9 Prozent. Besonders traf es Menschen, die zur Miete wohnen, rauchen und gerne in Restaurants essen. Hier stiegen die Preise im Jahresvergleich am stärksten. Wer ein Auto fährt und mit Heizöl heizt, hatte es hingegen gut: Sprit und Heizöl waren die größten Preissenker. Doch seit Dezember wendet sich das Blatt.
Preistreiber Mieten
Mit Jahresende zogen die Rohölpreise stark an, was sich an den Zapfsäulen bemerkbar macht. Teurere Mineralölprodukte wie Sprit und Heizöl sorgten im Dezember 2016 für einen Anstieg der Inflationsrate auf 1,4 Prozent. So verteuerte sich Heizöl im Dezember im Schnitt um 15 Prozent, Dieseltreibstoff um vier Prozent und Superbenzin um 3,5 Prozent.
Grafik: ORF.at; Quelle: APA/Statistik Austria
Auch Wohnungsmieten zählten mit einem durchschnittlichen Preisanstieg von vier Prozent zu den Preistreibern. Ein bedeutender Preistreiber waren laut Statistik Austria auch höhere Preise in Restaurants und Hotels (plus drei Prozent).
Täglicher Einkauf wurde teurer
Billiger als im Dezember 2015 waren Auslandsflugtickets (minus 7,8 Prozent), Wahlärzte und Zahnärzte (minus 9,4 Prozent), Gas (minus vier Prozent) sowie die Kosten für Eigentumswohnungen (minus 4,9 Prozent). Der tägliche Einkauf (Mikrowarenkorb) wurde im Gesamtjahr 2016 im Schnitt um 1,5 Prozent teurer.
Grafik: ORF.at; Quelle: APA/Statistik Austria
Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke verteuerten sich um 0,7 Prozent. Insbesondere Saisonwaren wie Obst, Gemüse und Fisch schlugen mit einem Anstieg von 1,5 Prozent zu Buche. Fleisch und Wurst verteuerten sich um 1,3 Prozent, verarbeitete Lebensmittel und Alkohol hingegen nur um 0,7 Prozent. Milch, Käse und Eier wurden hingegen um 1,7 Prozent günstiger.
Hoteliervereinigung spielt Ball an Regierung weiter
Der wöchentliche Einkauf (Miniwarenkorb) wurde insbesondere aufgrund des günstigen Sprits billiger und verringerte sich im Jahresabstand um 0,6 Prozent. Treibstoffpreise sanken im Schnitt um fast acht Prozent. Wer im Vorjahr gerne in Restaurants essen ging oder in Hotels übernachtete, musste hingegen deutlich tiefer in die Tasche greifen als noch im Jahr 2015. Die Preise in Lokalen erhöhten sich im Schnitt um 3,2 Prozent, jene in Hotels um 3,6 Prozent.
Die Regierung habe die Umsatzsteuer auf Hotelnächtigungen von zehn auf 13 Prozent erhöht und die Abschreibungsdauer verlängert, sagte die Präsidentin der Österreichischen Hoteliervereinigung, Michaela Reitterer, am vergangenen Mittwoch in einer Aussendung: „Wir wollten diese Erhöhung nicht. Die Bundesregierung hat gesagt, gebt sie an die Gäste weiter. Das ist das Ergebnis.“